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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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EU-gefördertes Projekt entwickelt Plan für Nanotechnologie-Anwendungen

Derzeitige Nanotechnologie-Anwendungen nutzen Know-how zur Verbesserung bestehender Produkte. Es wird jedoch erwartet, dass sich mittel- und langfristig grundlegend verbesserte oder sogar völlig neue Technologien und Anwendungen herausbilden, die einen neuen technologischen Zy...

Derzeitige Nanotechnologie-Anwendungen nutzen Know-how zur Verbesserung bestehender Produkte. Es wird jedoch erwartet, dass sich mittel- und langfristig grundlegend verbesserte oder sogar völlig neue Technologien und Anwendungen herausbilden, die einen neuen technologischen Zyklus auslösen. Ziel der NanoRoadMap (NRM), einem unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) geförderten Projekt, ist es, in einer langfristigen (auf zehn Jahre angelegten) Vorausschau kohärente Szenarien und Technologie-Roadmaps für Nanotechnologie-Anwendungen in drei wichtigen Industriebereichen zu entwickeln: Materialien, Gesundheit und Medizin sowie Energie. Das Verstehen, Beobachten und Kontrollieren der Eigenschaften von Materie mit einer Länge zwischen 1 und 100 Nanometern ist eine neue Herausforderung sowohl für die Forschung als auch für die Industrie. Ein Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter und ist damit in etwa so groß wie ein kleines Molekül. Daher führt die Nanotechnologie zu einer Produktionsrevolution: Sie verändert das Gesicht der Industrie und ist als Mehrzweck-Technologie - oft in Verbindung mit nicht nanotechnologischen Anwendungen - ein bedeutender Faktor in fast allen Industrie- und Gesellschaftsbereichen. Die Nanotechnologie bietet die Möglichkeit, besser gebaute, langlebigere, sauberere, sicherere und intelligentere Produkte für Heim, Kommunikation, Medizin, Transport und Verkehr, Energie, Landwirtschaft und Nahrungsmittel und die Industrie allgemein herzustellen. Das Projekt deckt unter anderem die folgenden Bereiche ab: - Nanomaterialien, dazu gehören leichte und strapazierfähige Nanoverbundmaterialien, neue schmutz-, bakterien- und rostabweisende Nano-Beschichtungen, Kohlenstoff-Nanoröhren und deren fast unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten und die Nutzung von Nanopartikeln für neue Produkte und Verpackungen. - Neue und bessere diagnostische Produkte und Techniken für Krebs und genetisch bedingte Krankheiten, die die Erkennung der Krankheit schon in einem wesentlich früheren Stadium ermöglichen und mit geringeren und sichereren Konzentrationen von Kontrastmitteln arbeiten. Medizinische Produkte und Geräte, zum Beispiel Wirkstoffe, die in Material eingebunden sind, das bei Verbrennungen und bei der Wundversorgung eingesetzt wird, medizinische Implantate, Tablettenbeschichtungen und Systeme zur gezielten Medikamentenabgabe. - Nanotechnologie und die Verarbeitung, Speicherung und Verbreitung von Informationen: Anzeigen, die so leicht wie Papier sind, Textilien, die den Gesundheitszustand überwachen, Produkte, die miteinander kommunizieren, leichte und flexible Elektronikgeräte mit Fälschungsschutz, Informationsanzeigen und Anwendungen zur Produktverfolgung, und im Bereich Energie billige Sonnenkollektoren, die von Wasserreinigern bis GPS alles antreiben können. Diese enormen Vorteile sind jedoch mit potenziellen Gefahren befrachtet: Die molekulare Nanotechnologie ermöglicht die schnelle Entwicklung von Prototypen und die kostengünstige Produktion von zahlreichen leistungsstarken Produkten, die potenziell viele Aspekte von Politik und Gesellschaft aus dem Gleichgewicht bringen können. Im militärischen Bereich werden winzige, aber mächtige Waffen und Überwachungssysteme möglich, und die extensive Nutzung billiger Produkte kann Umweltschäden hervorrufen. Die Kontrolle dieser Technologien kann wiederum zu missbräuchlichen Marktbeschränkungen führen oder eine Schwarzmarktnachfrage auslösen, die fast unmöglich zu kontrollieren ist, da die kleinen Nanofabriken leicht geschmuggelt werden können und potenziell gefährlich sind. Das heißt, dass die Unterstützung der Öffentlichkeit nur gewonnen werden kann, wenn nicht nur die technologischen Aspekte beachtet werden, sondern auch die möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen, die der Aufstieg der Nanotechnologie mit sich bringen kann. NanoRoadMap wird unter dem vorrangigen Themenbereich "Nanotechnologien und -wissenschaften, wissensbasierte multifunktionale Werkstoffe und neue Produktionsverfahren und -anlagen" des RP6 finanziert. Dem NanoRoadMap-Konsortium gehören acht Forschungs- und Industriepartner aus dem öffentlichen und privaten Sektor aus Italien, Deutschland, dem VK, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Finnland, der Tschechischen Republik und Israel an. Alle Partner verfügen über langjährige Erfahrung mit der Verbreitung von Informationen, Kontakt zu Forschungsinstitutionen und Unternehmen (groß und klein) und deren Unterstützung bei ihrer Suche nach Innovationsmöglichkeiten. Für das Projekt wurde ein zweistufiger Ansatz gewählt: Nach einer detaillierten Analyse der vorhandenen Informationen wurde zunächst ein allgemeiner Bericht über jeden der drei Projektbereiche erstellt. Er fasst die Aktivitäten in Europa und anderen Regionen weltweit zusammen und bewertet die bestehenden Roadmaps und Prognosen. Auf der Basis des so gewonnenen Bildes und um zu vermeiden, dass die Roadmap zu allgemein wird, wurden die Themen ermittelt, denen in jedem Bereich die höchste Priorität beigemessen wird. Die aktuelle Roadmap konzentriert sich auf zwölf ausgewählte Themen. Bestandteil des Projekts ist die Verbreitung der Roadmaps. Das NRM-Projekt endet im Dezember 2005 und die Ergebnisse, die auf der Analyse von 35 Ländern und auf Meinungsumfragen unter Experten aus aller Welt basieren, werden im Rahmen der internationalen Konferenz "NanoSolution 2005" in Köln sowie auf acht nationalen Konferenzen in den Ländern der beteiligten Partner vorgestellt.

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