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Innovative Methoden zur Abschwächung der negativen Auswirkungen des Klimawandels durch Finanzlösungen

Es besteht Bedarf an Finanzinstrumenten, die Häufigkeit und Ausmaß von extremen Klimaschocks in Entwicklungsländern verfolgen und für Länder, die bereits Maßnahmen gegen Klimarisiken eingeführt haben, zusätzliche Finanzmittel bereitstellen können. Zu diesem Zweck muss eine gezielte Methodik entwickelt werden, die Veränderungen bei der Häufigkeit extremer Wetterereignisse erkennbar macht.

Die meisten Entwicklungsländer sind durch Klimarisiken gefährdet. Die voraussichtliche Zunahme von Klimaschwankungen wird sich verschärft auf die Entwicklungsländer auswirken und den Investitionen dieser Länder, um bestehende Wetterrisiken einzudämmen, abzudecken und sich dagegen zu schützen, entgegenwirken. Mit methodischen Instrumenten könnte die Auszahlung von Mitteln für die Klimaanpassung über einen Zeitraum von 30 Jahren oder einen anderen langfristigen Anpassungszeitraum vollständig datengesteuert erfolgen. Wenn die Häufigkeit oder das Ausmaß extremer Wetterereignisse im Vergleich zur gegenwärtigen Klimatologie nicht erheblich zunimmt, wird entsprechend keine Auszahlung getätigt. Länder, an die Auszahlungen erfolgen, würden diese Mittel in die Reduzierung des Katastrophenrisikos oder in Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel investieren, die in den vordefinierten Anpassungsplänen auf Länderebene festgelegt sind. Das EU-finanzierte Projekt CaseXtreme sollte „eine geeignete Messgröße für die statistische Signifikanz von Veränderungen in der Extremwertstatistik ermitteln“, so Projektkoordinator Dr. Marcello Petitta. „Damit soll eine Grundlage für die Entwicklung von innovativen Finanzprodukten und Risikomanagementinstrumenten geschaffen werden.“ Statistische Methodik zur Bekämpfung der Auswirkungen von Klimaänderungen auf extreme Wetterereignisse Das Team von CaseXtreme entwickelte eine datengesteuerte Methodik, um meteorologische Extreme in Afrika zu ermitteln und zukünftige Schwankungen zu erkennen. „Die Problemstellung war mit der Schwierigkeit verbunden, dass das Klimasystem an sich bereits natürliche Schwankungen aufweist“, erklärt Dr. Petitta. „Daher war es außerdem nötig, zwischen systematischen Veränderungen bei der Häufigkeit von extremen Wetterereignissen und solchen natürlichen Schwankungen zu unterscheiden.“ Die Projektpartner ermittelten dazu zunächst die beste Methodik, um zwischen den natürlichen Schwankungen des Klimasystems einerseits und systematischen Veränderungen, die auf den Klimawandel hindeuten, andererseits zu unterscheiden. Um die grundlegende Methode für CaseXtreme zu bestimmen, konzentrierten sich die Forscher auf Wetterextreme. Dazu zogen sie einen Klimaindex heran, der zuvor für genau diesen Zweck entwickelt worden war. Der Index repräsentiert das Klimabild einer größeren Region und ermittelt die Häufigkeit und das Ausmaß von extremen Wetterereignissen. Er ist standardisiert und kann daher über verschiedene geografische Gebiete hinweg zusammengefasst und verglichen werden. In Afrika gehören Dürren und Hitzewellen zu den schwerwiegendsten meteorologischen Extremen. Die Methodik wird in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm erprobt und über einen relativ kurzen Zeitraum überwacht. „Wir arbeiten derzeit an neuen Anwendungsmöglichkeiten für ein solches Finanzinstrument und stehen bereits mit potenziellen Kunden in Kontakt“, ergänzt Dr. Petitta. Die Wissenschaftler legten darüber hinaus ein Auszahlungsmodell für ein Versicherungsprodukt fest, das auf einer solchen Methode basiert. Das Modell wurde so konzipiert, dass eine Auszahlung erst dann ausgelöst wird, wenn bei der Häufigkeit der auftretenden Extreme eine Veränderung festgestellt wird. „In diesem Sinne stellt das Auszahlungsmodell ein einzigartiges Produkt am Versicherungsmarkt dar, das im Bereich der Anpassungen an den Klimawandel neue Möglichkeiten eröffnen könnte“, so die Physikerin und Projektpartnerin Dr. Sara Dal Gesso. „CaseXtreme ebnet den Weg für eine völlig neue Versicherungsform, die sowohl für Versicherungsunternehmen auf dem Gebiet der Klimaindex-Versicherungen als auch für alle wichtigen Interessengruppen am Markt neue Chancen eröffnet.“ „Vor allem aber wird diese neue Versicherungsart einen entscheidenden Beitrag für die Bevölkerungen in den Entwicklungsländern leisten, da ihnen damit die nötigen Finanzmittel für innovative Anpassungspläne bereitgestellt werden können“, so Dr. Petitta abschließend.

Schlüsselbegriffe

CaseXtreme, Versicherung, Klimawandel, Entwicklungsländer, extreme Wetterereignisse, Klimaindex, Auszahlungsmodell

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