Weltraum-Internet der Dinge startet durch
Das Projekt wurde offiziell im Jahr 2017 gestartet. Die Geschichte von IoTEE reicht allerdings bis ins Jahr 2014 und der frühen Entwicklung von TELDASAT zurück – einem kostengünstigen M2M-Kommunikationsdienst, der die vorhandene weltraumgestützte Infrastruktur für IdD-Kommunikation nutzt. Welches Ziel verfolgt dieses ESA-finanzierte Projekt? Die Eroberung eines Marktes, der bis 2022 insgesamt zwei Milliarden LPWAN-Geräteeinheiten umfassen wird. Damals fiel die Entscheidung schnell auf terrestrische LPWAN – eine drahtlose Technologie, die speziell dafür entwickelt wurde, um niedrige Kosten und eine lange Batterielebensdauer sowie eine große Abdeckung und eine hohe Kapazität für IdD-Anwendungen zu ermöglichen – insbesondere im Vergleich zu großen Satelliten in hohen Umlaufbahnen. Aber die Dinge haben sich in letzter Zeit verändert. „Unlizenzierte Technologien wie Sigfox oder Lora sowie lizensierte Technologien wie LTE-M oder NB IoT wurden meist großen, kostenintensiven Satelliten vorgezogen“, erklärt Philippe Moretto, CMO von SAT4M2M. „Dank eines beschleunigten Innovationstempos und dramatischer Kostensenkungen im Raumfahrtsektor durch die Verwendung kleiner Satelliten von weniger als 50 kg, kann das weltraumgestützte IdD jetzt ernsthaft als kostengünstige Alternative in Erwägung gezogen werden.“ Dies wird insbesondere dann deutlich, wenn man einmal über die zukünftigen intelligenten Städte hinausblickt. Auch wenn terrestrische Technologien an der Gerätefront sehr kosteneffizient sein können, so ist der Aufbau des Netzes doch relativ teuer und macht daher finanziell gesehen, nur in den am dichtesten besiedelten Gebieten Sinn. Moretto weist darauf hin, dass terrestrische Netze derzeit etwa 2 % der Erdoberfläche abdecken, weshalb eine engere Integration zwischen terrestrischen und Weltraumtechnologien erforderlich ist, um das IdD für jedermann zugänglich zu machen, was eines der Hauptziele des Digitalisierungsprogramms der EU darstellt. Seit seiner Gründung hat SAT4M2M auf TELDASAT aufgebaut, um die Weltraumkomponente des IdD zu entwickeln, und das IoTEE-Projekt ist ein integraler Bestandteil dieses Plans. Es nutzt die Internationale Raumstation (ISS) als Testumgebung für den ersten LPWAN-Satelliten seiner Art und konzentriert sich darauf, einen Chip mit mehreren Anschlussmöglichkeiten zu schaffen, der ein neues Kommunikationsprotokoll auf denselben Frequenzbändern wie Sigfox oder Lora implementiert. „Weltraum-LPWAN sind eine Ergänzung zu terrestrischen LPWAN. Es geht hier um die Realisierung einer wirklich globalen Abdeckung, eines Netzes, das allein über die ISS mehrere IdD-Nachrichten pro Tag senden kann. Dieses Netz ist dazu in der Lage, eine große Anzahl von Verbindungen gleichzeitig zu verwalten und profitiert von seiner geringen Größe, niedrigen Kosten und langen Autonomie – über zehn Jahre.“ „All dies wurde durch jahrelange FuE-Aufwendungen und Patente erreicht“, erklärt Moretto. Das Weltraum-Internet der Dinge gilt nun unter Investoren und der Raumfahrtindustrie als Marktchance für „blaue Ozeane“. SAT4M2M beabsichtigt, eine Million Einheiten zu bedienen, und erhielt dafür die Unterstützung der ESA und der NASA. Obwohl das Projekt erst im Januar 2019 enden wird, betont Moretto: „Die ersten Ergebnisse haben unsere frühen Erwartungen bereits bestätigt und sogar übertroffen.“ Während ein Starttermin von Airbus und Space X noch nicht bekannt gegeben wurde, sagt er, dass der Fokus seines Unternehmens darauf liegt, in Zusammenarbeit mit FUJITSU Electronics so schnell wie möglich gute Vorleistungen zu erbringen.
Schlüsselbegriffe
IoTEE, Weltraum, Internationale Raumstation, TELDASAT, SAT4M2M, LPWAN, Satellit, Internet der Dinge, IdD