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Eine neue, digitalisierte Ära für die europäische Fertigungsindustrie

Die Fertigungsindustrie in der EU wird dank besserer Dienstleistungsmodelle und Innovationen wie Digitalisierung, Big Data und Internet der Dinge wettbewerbsfähiger denn je.

Angesichts der asiatischen Konkurrenz und billigerer Arbeitskräfte im Ausland muss die europäische verarbeitende Industrie immer einen Schritt voraus sein und wettbewerbsfähig bleiben, indem sie herausragende Werte und Dienstleistungen anbietet. Das EU-finanzierte Projekt PSYMBIOSYS beschäftigte sich mit der Revolutionierung der Entwicklungsumgebung von Produktdienstleistungen durch bessere Intelligenz-Technologien. „PSYMBIOSYS, das für Product Service Symbiotic Systems steht, überwindet wichtige Hindernisse, die die Innovation von Dienstleistungen in der EU behindern“, erklärt Projektkoordinator Sergio Gusmeroli. Die Hindernisse umfassen Themen wie eine stärkere Dienstleistungsorientierung, die Einbeziehung der digitalen Welt, die Vermittlung zwischen Produktoffensive und Marktstimmung und die Verbesserung der Wertschöpfungsketten durch bessere IT-Architekturen. Ein neues Paradigma für die Vor- und Nachproduktion Vorproduktion (Produktidee, Design und Engineering) und Nachproduktion (Schulung, Diagnose und Wartung) der Produkt-Wertschöpfungskette gewinnen für die Fertigungsindustrie zunehmend an Bedeutung. „Dienstleistungen durchdringen nun den gesamten Lebenszyklus eines Produktes, insbesondere in der Vor- und Nachproduktionsphase, wo sie eine zentrale Rolle für den Erfolg des Herstellers spielen“, sagt Gusmeroli. In diesem Sinne können fortschrittliche Dienstleistungen, die auf künstlicher Intelligenz basieren, Verbrauchsgütern wie Kleidung und Möbeln erheblichen Nutzen bringen. „In der Vorproduktionsphase könnte dies die Analyse des Verbraucherverhaltens, die Digitalisierung von Verkaufsräumen und den Einsatz von immersiven Technologien wie Augmented Reality oder Virtual Reality zur Wertsteigerung und Verbesserung des Nutzererlebnisses umfassen“, erläutert Gusmeroli. „Auf der Nachproduktionsseite können das Internet der Dinge und Big Data-Technologien die Fernüberwachung, Diagnose, Schulung und vorausschauende Wartung von Maschinen, Fahrzeugen und Robotern unterstützen“, fügt er hinzu. Eine weitere wichtige Barriere, die PSYMBIOSYS untersuchte, war die Frage, wie sich das Design und die Herstellung eines Produkts verändern könnten, abhängig davon ob es an den Kunden verkauft oder vermietet wird. „Produkte, die nicht vollständig im Besitz der Anwender sind und deren Wartung, Nachrüstung und/oder Leasing vom Hersteller abhängen, können haltbarer und qualitativ besser sein“, räumt Gusmeroli ein. „PSYMBIOSYS will Design und Fertigung mit Kosten und Qualität in Einklang bringen, um den Nutzen für den Anwender zu maximieren“, betont er. Nutzung des Internets in der Fertigung Parallel dazu erfordert Dienstleistungsinnovation, d. h. die gemeinsame Wertschöpfung mit dem Kunden, dass auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden sorgfältig eingegangen wird. „Manchmal müssen Hersteller Lösungen einführen, die nicht optimal sind, aber den Geschmack und die Vorlieben der Anwender treffen“, sagt Gusmeroli. „In der Konsumgüterbranche tauchen Massenweisheit und Verbraucherstimmen oft in sozialen Netzwerken auf, wo auf künstlicher Intelligenz basierte Werkzeuge Meinungen und Gefühle über das Produkt extrahieren können“, fügt er hinzu. Es sei darauf hingewiesen, dass die PSYMBIOSYS IT-Architektur und die Interoperabilitätskomponenten für Produktservices zur Initiative FIWARE for INDUSTRY (F4I) beitragen, die Teil der Open-Source-Foundation von FIWARE ist, um fortschrittliche Softwarelösungen und Anwendungen in drei Bereichen zu entwickeln: Intelligente Städte, intelligente Nahrungsmittel und intelligente Industrie. „PSYMBIOSYS unterstützt die Durchführung der F4I-Referenzarchitekturen und insbesondere deren Komponenten für die Vermittlung von Produktservice des Internets der Dinge, Ereignisverarbeitung und semantische Interoperabilität“, erläutert Gusmeroli. Dies ist besonders wichtig, da die Hersteller zunehmend den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte mithilfe von internetbasierten Technologien wie dem Internet der Dinge verfolgen. Es knüpft an das 6P-Modell (Produkt, Prozess, Plattform, Personen, Performance, Partnerschaft) der digitalen Transformation an, das vom Projekt übernommen wurde. Kurz gesagt, PSYMBIOSYS fördert Dienstleistungsinnovationen für die Fertigungsindustrie, die auf einer vollständigen digitalen 6P-Transformation basieren. Durch die Balance zwischen zuverlässigen traditionellen Fertigungsmodellen und Hightech-Innovationen soll das Projekt die europäische Fertigung zu neuen Höhen führen.

Schlüsselbegriffe

PSYMBIOSYS, Fertigung, Industrie, Nachproduktion, Internet der Dinge, Vorproduktion, Digitalisierung, Produktlebenszyklus

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