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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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NEST ist laut dem Head of Unit ein "erfolgreiches Experiment"

Zwei Jahre nach dem Beginn des Programms NEST (Neue und sich abzeichnende Bereiche in Wissenschaft und Technologie), das erstmalig mit dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) eingeführt wurde, werden seine Ergebnisse von Forschern, der Europäischen Kommission und Beobachtern gelobt....

Zwei Jahre nach dem Beginn des Programms NEST (Neue und sich abzeichnende Bereiche in Wissenschaft und Technologie), das erstmalig mit dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) eingeführt wurde, werden seine Ergebnisse von Forschern, der Europäischen Kommission und Beobachtern gelobt. In einem Interview mit CORDIS Nachrichten hat William Cannell, Head of Unit für "Künftiger Wissenschafts- und Technologiebedarf: Grundlagenforschung", rückblickend über einige der bisherigen Resultate des Programms sowie über die damit verbundenen Herausforderungen gesprochen, bevor er seine Aufmerksamkeit der nächsten Phase von NEST zuwandte. Als Antwort auf die Ausschreibungen wurden zahlreiche Projekte vorgeschlagen, Spitzenforscher nehmen an den Projekten des Programms teil, die Forschungsgemeinschaft hat die Benutzerfreundlichkeit des Programms gelobt, während Projektbewerter, unabhängige Beobachter und der EURAB (Europäischer Forschungsbeirat) die Initiative empfohlen und ein höheres Budget für derartige Forschungen im nächsten Rahmenprogramm gefordert haben. Das Programm hat nun seine "eigene Persönlichkeit und Identität" entwickelt, das bedeutet nach Herrn Cannell, dass die Forscher sich nun pragmatischer bei NEST engagieren können. NEST ist dahingehend einzigartig, dass die Forschungsprioritäten des Programms nicht zu Beginn des RP6 festgelegt waren. Die für NEST bereitgestellten 215 Millionen Euro sind für Forschungen in neuen und sich abzeichnenden Bereichen vorgesehen, die ein wirkliches Potenzial bieten und die über die ansonsten im RP6 geförderten thematischen Prioritäten hinausgehen oder außerhalb derselben liegen. Da das Programm auf unerwartete, wichtige Entwicklungen reagieren kann, ist es sehr dynamisch und wird von der Forschung bestimmt. Das Programm unterstützt drei Arten von Forschungsaktivitäten. Während durch ADVENTURE Forschungsprojekte in neu aufkommenden Wissensbereichen unterstützt werden und sich INSIGHT auf die Bewertung neuer Entdeckungen und Phänomene konzentriert, die neue Risiken für die Gesellschaft darstellen können, geht es bei PATHFINDER um die Förderung umfassenderer Aktivitäten in neu aufkommenden Wissenschaftsbereichen, die als besonders vielversprechend oder dringend angesehen werden. Mittlerweile wurden die ersten Projekte unter PATHFINDER aus einer Vielzahl von Vorschlägen ausgewählt, und sie befassen sich mit zahlreichen Bereichen. Die Ausschreibung betraf Vorschläge aus den drei Bereichen "Tackling complexity in science" (Umgang mit der Komplexität in der Wissenschaft), "Synthetic Biology" (Synthetische Biologie) und "What it means to be human" (Was bedeutet Menschsein). Die Ziele der Ausschreibung wurden laut William Cannell allgemein vestanden, obwohl es sich bei der "Synthetischen Biologie" um einen so neuen Bereich handelt, dass sich die Forschungsgemeinschaft noch nicht um das Thema herum organisiert hat. Zu den unter der ersten PATHFINDER-Ausschreibung ausgewählten Projekten gehören STARFLAG, ein Versuch der Vorhersage des menschlichen Verhaltens durch Erforschung des Schwarmverhaltens von Staren im Flug mittels schneller Fotografie (gehört zum Bereich "Umgang mit der Komplexität"). Ferner das FAR-Projekt (unter "Was bedeutet Menschsein"), bei dem erforscht wird, wann und wie Menschen die Fähigkeit entwickelt haben, Sprache für Kommunikation, Logik und Mathematik für Begründen und für das Abstrahieren von Beziehungen, die über wahrzunehmende Ähnlichkeiten hinausgehen, einzusetzen. Das Projekt EUROBIOSYN (im Rahmen von "Synthetischer Biologie") zielt seinerseits auf die Schaffung einer molekularen Plattform für die Synthese komplexer Saccharidstrukturen ab, die für die Entwicklung moderner Therapeutika zunehmend von Bedeutung sind. Der Auswahlprozess bei PATHFINDER erfolgt von der Basis zur Spitze. Forscher werden aufgefordert, ihre Ideen in die "NEST-Ideenbox" (Verweis siehe unten) zu stellen, während die Kommission die Literatur und die Ergebnisse der Aktivitäten untersucht. Ein weiterer Input kommt von Wissenschaftsexperten und denjenigen, die mit den thematischen Prioritäten des RP6 befasst sind. Die Kommission sucht insbesondere nach Bereichen, in denen es zu disziplinenübergreifenden Entwicklungen kommt. William Cannell und seine Einheit haben nach seinen Äußerungen gegenüber CORDIS Nachrichten eine Menge aus der ersten Ausschreibung und insbesondere im Hinblick auf die Frage des interdisziplinären Charakters gelernt. "Der interdisziplinäre Charakter hängt stark von der Motivation der Einzelnen und der Gruppen ab. Wir haben auch gelernt, dass wir sehen müssen, wie wir mit den Trends interagieren. Unsere Aufgabe sollte nicht sein, völlig neue Ideen hervorzubringen. Die Menschen, die vor Ort arbeiten, sind diejenigen mit den Ideen. Wir können den Anstoß geben, aber es ist ganz klar, dass es ihre Aufgabe ist." Die nächste Ausschreibung, deren Veröffentlichung für Dezember geplant ist, betrifft weitere Projekte unter den Themen "Synthetische Biologie" und "Was Menschsein bedeutet", ferner geht es um eine neue Ausschreibung für das "Messen des Unmöglichen". "Wir haben gesehen, dass sich Messmengen und die Messwissenschaft rasch verändern. Es gibt verschiedene Anforderungen aus der Industrie, und sie brauchen komplexere, integriertere Methoden" erklärte William Cannell. Ein Großteil der Politik der öffentlichen Hand basiert insbesondere bezüglich der Dienstleistungskapazität auf Messung. "Wir freuen uns auf die Messumgebung in 20 Jahren", so William Cannell, denn sie wird gemäß den Erwartungen einen wichtigen Bestandteil aus Interpretation und Wahrnehmung enthalten. Die Vermittlung der Themen der NEST-Ausschreibung gegenüber der Wissenschaftsgemeinschaft ist nach Ansicht von Cannell eine Herausforderung: "Die Tätigkeit ist möglicherweise für die gesamte Wissenschaftsgemeinschaft von Interesse, [...] so dass wir die üblichen Sektorenkanäle für die Kommunikation nutzen können." Die Einheit war sich jedoch von Beginn des Programms an dessen bewusst und hat eine Strategie für die Kommunikation mit Wissenschaftlern entwickelt. Die NEST-Internetseite wird regelmäßig aktualisiert und bietet somit eine äußerst transparente Überwachung der Auswahl der Themen von der ursprünglichen Auswahl der Ideen bis hin zur deren Empfehlung durch Experten. Nationale Kontaktstellen (NKS) verbreiten ebenfalls die neuesten Informationen. Die Kommission ihrerseits hat im vergangenen Jahr eine Brokerage-Veranstaltung für die Erörterung der Ideen organisiert, und als die Themen beschlossen waren, nahmen Vertreter an externen Konferenzen zu den Themen teil, um die Ausschreibungen zu veröffentlichen. Die Transparenz des Programms sowie das Feedback zu Ideen und Vorschlägen erfreuen sich in der europäischen Forschungsgemeinschaft großer Beliebtheit. Nach Ansicht von William Cannell ist das "erfolgreiche Experiment" von NEST ein klarer Grund, das Programm ins RP7 aufzunehmen. Er warnt jedoch, dass "das RP7 anders als das RP6 sein wird". Der Grund ist da, aber die Frage, wie NEST zu den anderen Aspekten von RP7 und den thematischen Prioritäten sowie zur Förderung der Grundlagenforschung passen könnte, muss noch beantwortet werden. "Wir haben bei der Ausarbeitung von Themen und der Förderung der interdisziplinären Forschung Hervorragendes geleistet. Wir haben hohe Benutzerfreundlichkeit bei der Art Forschung, die wir betreiben wollen, und wir sind stolz auf unsere Transparenz", erklärte William Cannell, und er schloss: "Es ist ein Privileg, Menschen zu sagen: Wir wollen eure Ideen fördern, und hier sind die Mittel dafür."

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