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Rapid Antimicrobial susceptibility testing and phylogenetic Identification

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Schneller Nachweis multiresistenter Bakterien

Ein schneller genbasierter Test erstellt Profile antimikrobieller Resistenzen bei einem der wichtigsten multiresistenten Bakterien, die bei Krankenhausinfektionen üblich sind.

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Antibiotikaresistenzen sind auf dem Vormarsch und verringern nach und nach die Behandlungsmöglichkeiten opportunistischer Infektionen bei Patienten, die wegen anderer Krankheiten in Behandlung sind. Beatmungsgeräte, Katheter oder andere Hilfsmittel begünstigen den Eintritt dieser Krankheitserreger und Patienten werden gefährdet. Trotz des anfänglichen Enthusiasmus und der großen Bandbreite der Forschungsliteratur haben sich molekularbiologische Methoden auf Basis von Generkennung noch nicht so stark in diagnostischen Routineuntersuchungen etabliert wie von vielen vorhergesagt. „Um das zu ändern, muss die klinische Mikrobiologie stärker Einfluss auf das Management von Infektionskrankheiten nehmen und den allgemeinen Trend zu einer kosteneffizienteren Medizin unterstützen“, so Professor Susanne Häußler, Projektkoordinatorin von RAPID. Das EU-finanzierte Projekt RAPID hat eine kostensparende Untersuchungsmethode entwickelt, die das gängige Modell der kulturbasierten mikrobiellen Diagnostik verändern und die notwendige Überwachung zum Nachweis von Resistenzen gegen mehrere Wirkstoffe liefern könnte. Resistenzprofile: schnell, robust und zu einem vernünftigen Preis Wenn momentan Proben in einem Labor eingehen, stehen erst nach zwei Tagen Ergebnisse zur Verfügung. Diagnosen von RAPID sind schon nach einem einzigen Tag verfügbar. Das ist eine deutliche Verbesserung, da die passenden antimikrobiellen Substanzen gegen die Infektion schneller verabreicht werden können. Kürzere Krankenhausaufenthalte und große Sprünge in der Prognosequalität sind nur zwei der klaren Vorteile für Patienten und Gesundheitsbehörden. Das RAPID Testverfahren ist ein molekularbiologisches System, bei dem viele Proben gleichzeitig untersucht werden können und das auf Generkennung basiert. Getestet wird auf 58 der genetischen Faktoren, die für Resistenzen im Genom des Klebsiella pneumoniae (K. pneumoniae) verantwortlich sind sowie auf Sequenzvariationen, die Aufschluss über die Phylogenese geben. Der Test liefert wertvolle Informationen über die evolutionäre Beziehung zwischen Gruppen von Mikroorganismen. „Damit können Informationen über antimikrobielle Resistenzprofile rechtzeitig und detaillierter zusammengestellt werden. So wird die Antibiotikabehandlung effektiver und die Verfolgung sich ausbreitender bakterieller Krankheiten im Krankenhaus vereinfacht“, erklärt Professor Häußler. Über 800 klinische Isolate des K. pneumoniae wurden in RAPID getestet und die Entwicklung des Untersuchungsverfahrens ist damit abgeschlossen. Allein die Anzahl der durchgeführten Tests validiert das Verfahren zum Nachweis von Resistenzen als ausreichend empfindlich und spezifisch. Mit Materialkosten von 10 EUR ist das Verfahren günstig und liegt nur leicht über den üblichen Kosten von bis zu 7 EUR. Das größte Einsparpotenzial liegt allerdings in den zielgerichteten, wirksameren Therapien und möglicherweise kürzeren Krankenhausaufenthalten. „Dass weniger Bakterien von Patient zu Patient übertragen werden, ist wohl das Wichtigste für die Stationen im Krankenhaus“, erklärt Professor Häußler. Vom Labor in die Klinik RAPID hat eine robuste molekulare Untersuchungsmethode zum Nachweis von Resistenzen entwickelt, die bei Isolaten des klinischen K. pneumoniae technisch hervorragende Leistungen bringt. „Damit das Produkt auf den Markt kommen kann, muss vorher im nächsten Schritt unbedingt nachgewiesen werden, dass sein breiter Einsatz in Kliniken das Management multiresistenter Bakterien und damit auch die Patientenversorgung tatsächlich verbessert“, fasst Professor Häußler zusammen. Der Einsatz von RAPID, einem maßgeschneiderten und kostensparenden Diagnosewerkzeug, in klinischen mikrobiologischen Labors könnte wichtige Informationen für die Entscheidungsfindung zum besonnenen Einsatz von Antibiotika liefern. Mit dem Test rücken multiresistente opportunistische Krankheitserreger in den Mittelpunkt, deren Untersuchung bisher nicht stark genug gefördert wurde.

Schlüsselbegriffe

RAPID, Resistenz, Krankenhaus, antimikrobiell, Bakterien

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