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Smart Supply Chain Oriented Rail Freight Services – Smart-Rail

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Das Rezept für eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene

Stau- und Umweltprobleme haben die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene zu einer Priorität der EU gemacht. Aber ist das überhaupt möglich? Das Smart-Rail-Projekt brachte Interessengruppen aus ganz Europa zusammen, um den Weg nach vorn zu finden.

Obwohl er nach wie vor eine der wichtigsten Optionen für den Güterverkehr in ganz Europa darstellt, liegt der Schienengüterverkehr gemessen am Marktanteil immer noch weit hinter dem Straßengüterverkehr zurück. Auf den ersten Blick ist das leicht nachzuvollziehen: Der Straßengüterverkehr ist bekannt für seine Flexibilität, Kosteneffizienz und fortlaufende Innovation, was den Schienenverkehr vergleichsweise blass aussehen lässt. Es ist ein komplexes System, an dem eine große Anzahl verschiedener öffentlicher und privater Interessengruppen beteiligt sind, die den täglichen Betrieb durchführen. Sie haben keine andere Wahl als sich an einem Tisch zu versammeln, bevor irgendwelche Änderungen am Eisenbahnsystem vorgenommen werden können. Der Schwerpunkt des Smart-Rail-Projekts (Smart Supply Chain Oriented Rail Freight Services) bestand darin, den Sektor dabei zu unterstützen, zu seinem Hauptwettbewerber aufzuschließen. Zu den Zielen gehörte unter anderem herauszufinden, warum sich potenzielle Kunden für die Straße statt der Schiene entscheiden, zu einer mentalen Veränderung des Sektors beizutragen, die Zusammenarbeit zwischen den Interessengruppen zu stärken und „Living Labs“ zu etablieren, um Innovationsmaßnahmen in realen Situationen zu testen und zu verbessern. „Wir haben uns auf die Ermittlung kosteneffizienter Lösungen konzentriert, um die Komplexität des Eisenbahnsektors zu entschärfen und aktiv auf die Anforderungen neuer Märkte einzugehen“, so Ming Chen, wissenschaftlicher Koordinator von Smart-Rail im Auftrag von TNO. „Wir glauben, dass viele Dinge getan werden können, solange bei den beteiligten Interessengruppen eine nutzerorientierte und kooperative Denkweise erreicht wird.“ Der erste Schritt beinhaltete, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, warum diese „neuen Märkte“ die Schiene nicht als primäre Beförderungsart nutzen. Zu den Hauptgründen zählten beispielsweise Verzögerungen aufgrund mangelnder Koordination zwischen den Interessengruppen innerhalb und außerhalb des Eisenbahnsektors, lange Lieferzeiten, hohe logistische Kosten für den Nutzer, geringe Flexibilität und der Mangel an Echtzeitinformationen über den Bestellstatus. Vor diesem Hintergrund führte das Konsortium innovative Maßnahmen ein und entwickelte funktionierende Geschäftsmodelle für die Zusammenarbeit zwischen Interessengruppen. Zudem wurde eine Plattform für den Austausch von Informationen geschaffen. Diese Maßnahmen werden durch die drei „Living Labs“ des Projekts vorangetrieben, die jeweils ein neuartiges Konzept für den Wagenladungsverkehr in einem wichtigen internationalen Korridor prüfen und modifizieren; einen funktionsfähigen logistischen Kontrollturm schaffen, der den Schienenverkehr einschließt; und mehrere Pilotprojekte für ein besseres Datenmanagement, die Planung internationaler Zugtrassen und Alternativen im Falle von Serviceunterbrechungen entwickeln. „Diese Maßnahmen werden kurz- und mittelfristig zu einer Verbesserung des Bahnverkehrs führen“, erklärt Chen. „Langfristig gesehen gibt es jedoch ein Problem: Im Automobilsektor halten aktuell radikale Innovationen Einzug, die die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene maßgeblich beeinflussen werden. Zum Beispiel würden fahrerlose Lkw eine radikale Kostenreduzierung von etwa 50 % für den Straßengüterverkehr bedeuten, was in manchen Fällen den Transport über Straße selbst für den Massentransport wettbewerbsfähig machen könnte.“ Chen ist der Auffassung, dass der Schienenverkehr dieses Problem schon lange hätte vorhersehen können und erachtet daher das Fehlen einer Reaktion als eine „Verleugnungsphase“. „Wir haben festgestellt, dass der Bahnbetrieb wie auch die Forschung und Innovation stark darauf ausgerichtet ist, den derzeitigen Schienengüterverkehr zu erhalten, anstatt eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene vorzunehmen.“ Das Konsortium geht ebenfalls auf die olitische Entscheidungsfindung ein. Da die Investitionen in FuI zur Automatisierung des Straßengüterverkehrs vor allem auf die Verringerung der Verkehrsdichte abzielen, wäre eine erhebliche Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße ohne politische Unterstützung in der Tat kontraproduktiv. „Dies würde zu erheblichen gesellschaftlichen Kosten und einer ineffizienten Nutzung von Investitionen führen. Daher sollten sowohl die Forschungs- und Innovationspläne als auch die entsprechenden Haushaltspläne ausgeglichen sein. In gleichem Sinne sollte auch die Regulierung kein Hindernis für die Aufnahme von Innovationen darstellen, die ein flexibleres Eisenbahnsystem ermöglichen.“ Auch wenn Smart-Rail, eines der Leuchtturmprojekte von Shift2Rail, bereits abgeschlossen ist, werden die gewonnenen Erkenntnisse über die Entwicklung der benötigten Bahn- und Logistik-Informationsplattformen auf andere laufende Projekte übertragen. Chen ist demnach zuversichtlich, dass sich der Sektor weiterhin in die richtige Richtung entwickeln wird.

Schlüsselbegriffe

Smart-Rail, Güter, Zukunft, mentaler Wandel, TNO

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