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Inhalt archiviert am 2024-05-28

Exploring the Security-Democracy Nexus in the Caucasus

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Konflikte im Kaukasus

Eine in die Tiefe gehende Forschungsarbeit über verschiedene Länder im Kaukasus sowie deren Beziehungen zu Russland hat wertvolle Erkenntnisse über dieses Thema erbracht.

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Flankiert vom Schwarzen und Kaspischen Meer, zwischen Osteuropa und Westasien gelegen, hat die geopolitisch strategische Kaukasusregion schon viele Konflikte und Instabilität durchlebt. Armenien, Aserbaidschan, Tschetschenien, Georgien und Russland sind einige der Länder der Gegend, die in den letzten Jahrzehnten zu Zeugen von Konflikten, Armut und offenem Krieg wurden. Vor diesem Hintergrund untersuchte das von der EU finanzierte Projekt CASCADE (Exploring the security-democracy nexus in the Caucasus) die politischen, gesellschaftlichen und geografischen Dynamiken, welche die Region bestimmten. Man berücksichtigte Elemente, die von der akademischen Forschung übersehen wurden, wozu insbesondere die lokale Wahrnehmung von Demokratie und Sicherheit gehört. Die Untersuchung offenbarte, dass die Verknüpfungen zwischen Demokratie und Sicherheit innerhalb des Kaukasus von Land zu Land sehr verschieden sind. In halbdemokratischen oder autoritären Staaten mit schwachen Institutionen und Eliteinteressen kommt es zu staatlich sanktionierter Gewalt. Andererseits hat Demokratisierung oft zu Zusammenbrüchen im Staatsaufbau geführt und Auswirkungen auf die Stabilität gehabt. Während externe Akteure – und zwar Russland – sowohl Sicherheit als auch Unsicherheit bewirken können, wird letztere auch von einem Staat hervorgebracht, der auf Gewalt, Zwangsausübung bzw. wirkungslosen sozioökonomischen politischen Strategien beruht. Diese Entwicklungen sind für die EU von hohem Stellenwert, da sie bestrebt ist, in dieser Nachbarregion die Stabilität zu fördern. Die Abwanderung, zu der viele Bürgerinnen und Bürger der Region Zuflucht nehmen, um Armut und Unsicherheit zu entgehen, hat auch unter EU-Akteuren Besorgnis ausgelöst. Überdies konnte das Projektteam belegen, auf welche Weise russische Hegemonie die lokale Entwicklung und Wirtschaft untergraben kann. So haben von Russland im Nordkaukasus umgesetzte großangelegte Modernisierungsprojekte das Auskommen kleiner lokaler Produzenten negativ beeinflusst und dazu beigetragen, die Berggebiete zu entvölkern. Derartige Top-Down-Ansätze unterstreichen nicht nur die Spannungen zwischen Russland und dem Westen, sondern nehmen außerdem den Nationen der Region die Macht bei der Gestaltung ihrer geopolitischen Umgebung. Parallel dazu stellte das Projektteam unter beweis, wie einheimische Akteure auf die Strategien der Akteure von außen reagieren und diese mitgestalten. CASCADE konnte der EU Einblicke verschaffen und Empfehlungen geben, wie die Verarmung zu bekämpfen, der Dialog mit Russland aufzuwerten und die Beziehungen zu der Region zu verbessern sind. Ergebnisse, Veröffentlichungen und Workshops im Rahmen des Projekts haben nicht nur eine Debatte über das Thema ausgelöst, sondern auch die Grundlage für die Förderung von Energiesicherheit, politischer Stabilität und Handel in der Region gelegt.

Schlüsselbegriffe

Kaukasus, Armut, Krieg, CASCADE, Zu- und Abwanderung, Migration, politische Stabilität

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