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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Strengthening cooperation in European research on sustainable exploitation of marine resources in the seafood chains- ERANET

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Fischen nach nachhaltigen Lösungen

Die nachhaltige Nutzung von Europas Fischgründen erfordert die Zusammenarbeit vieler Behörden und Branchen. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts COFASP kamen Interessengruppen zusammen, die an einer Forschungsstrategie zum Umgang mit diesen wichtigen Meeresressourcen arbeiten.

Die Art und Weise, auf die Europa mit Fischerei und Meeresumwelt umgeht, ist schon lange problematisch. Durch Überfischung wurden die Fischbestände in der Vergangenheit dramatisch reduziert und potenziell ganze Meeresökosysteme geschädigt. Seit 1995 verfolgt die EU Fangquoten, nach denen es in der EU im Jahr 2015 insgesamt 7,0 % weniger Fänge gab als 10 Jahre zuvor (5,1 Millionen Tonnen Fisch). Die "Blaue" Ökonomie ist jedoch wichtig – sie stellt 5,4 Millionen Arbeitsplätze und generiert jährlich 500 Milliarden Euro. Laut COFASP-Projektkoordinator Niels Gøtke von der dänischen Behörde für Forschung und Hochschulbildung ist ein anderer Denkansatz nötig: "In der Vergangenheit haben wir Fischerei, Aquakultur und Verarbeitung von Lebensmitteln aus dem Meer als unterschiedliche Herausforderungen betrachtet." Im COFASP-Projekt haben wir eine ganzheitliche Sichtweise eingenommen, um effektive und nachhaltige gemeinsame Lösungen zu finden. Das Ziel des COFASP-Projekts besteht darin, alle europäischen Organisationen auf den Gebieten der Fischerei, Aquakultur und Verarbeitung von Nahrungsmitteln aus dem Meer zusammenarbeiten zu lassen. Die 27 Projektpartner stammen aus 16 Mitgliedstaaten und kommen hauptsächlich von staatlichen Behörden und Fördereinrichtungen, doch es gibt auch viel Interaktion mit Forschungseinrichtungen, regionalen Organisationen und der Industrie. Drei internationale Finanzierungsaufrufe ermöglichten die 16 gegenwärtig laufenden Projekte. Zusammenfassend kann man sagen, dass beim COFASP-Projekt eine Strategische Forschungsagenda für die Zukunft geschaffen wurde. Die Ziele für die europäische Fischerei bestehen darin, Lebensräume effizienter, selektiver und weniger destruktiv zu befischen und somit höhere und nachhaltige Erträge zu erzielen. Hier ist auch ein Fokus auf Flaschenhälse in der Fischzucht nötig, etwa durch die Zucht schnell wachsender Arten und die weitere Automatisierung der Verarbeitungsverfahren. "Die im COFASP-Projekts ausgearbeitete Strategie bietet eine wissenschaftliche und evidenzbasierte Grundlage für die neuesten Pläne zur Verbesserung von Europas Fischereipolitik durch die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP), insbesondere in Hinblick auf die Nachhaltigkeit und die zukünftige Rentabilität in diesen Sektoren", sagt Gøtke. Seiner Ansicht nach wird den politischen Entscheidungsträgern in Europa durch das Projekt dabei geholfen, die finanzielle Unterstützung der Industrie zu optimieren. Anhand von Fallstudien befasste sich das Konsortium eingehend mit den großen Herausforderungen. Ein Problem der Fischerei ist das Rückwurfverbot, also das Verbot, ungewollte Fänge wieder zurück ins Meer zu werfen, was die Fischwirtschaft beeinträchtigt. Eine Fallstudie war auf Möglichkeiten zur Umsetzung mehrerer Ziele hinsichtlich der Bewirtschaftung lebender Ressourcen gerichtet, die zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit führen sollen. Ein weiterer Fokus des COFASP-Projekts lag auf der Verbesserung der Fischzucht (Aquakultur). In einer Fallstudie wurde die Zucht von Barschen und Brassen in Europa mit der erfolgreichen nordatlantischen Lachsindustrie verglichen. Die Kunden sind ebenso ein wichtiger Teil der Gleichung, und in einer Fallstudie wurde der Weg der Fische vom Meer auf den Teller beleuchtet. "Die Rückverfolgbarkeit ist für Verbraucher und Industrie besonders wichtig, denn sie wirkt sich spürbar auf die Gesundheit der Verbraucher und die Nachhaltigkeit aus und trägt dazu bei, illegale Einfuhren aus Drittländern zu unterbinden", erklärt Gøtke. Die Fallstudie zeigte, dass sich die Verbraucher hochwertige, unbedenkliche und gesunde Meeresfrüchte wünschen und dass die Industrie dazu bereit ist, diese Nachfrage mit Unterstützung durch die Wissenschaft zu decken. Das im Januar 2017 offiziell abgeschlossene COFASP-Projekt stieß auch eine vorausschauende Studie an, um zukünftige Forschungsschwerpunkte vorzuschlagen. "COFASP und die im Rahmen des Projekts koordinierten Forschungsarbeiten lieferten der Industrie und den politischen Entscheidungsträgern in Europa wichtige Impulse. Gemeinsam mit anderen Projekten wird dieses neue Wissen zum Blauen Wachstum beitragen", sagt Gøtke. "Blaues Wachstum" bezeichnet die Strategie, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum im marinen und maritimen Sektor mithilfe von Innovation zu unterstützen. Das Konsortium baute enge Arbeitsbeziehungen zwischen Organisationen auf, und die COFASP-Projektpartner suchen nach Möglichkeiten, in den kommenden Jahren in weiteren Projekten zusammenzuarbeiten.

Schlüsselbegriffe

COFASP, Fischerei, Aquakultur, Ökosysteme, Blaues Wachstum

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