Wie man Produkte auf biologischer Basis fördern kann
Die EU hat den Bioproduktsektor aufgrund des hohen zukünftigen Potenzials auf Wachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen sowie dessen Vermögen zur Eindämmung des Klimawandels durch Reduzierung der Treibhausgasemissionen wie etwa Kohlendioxid zum Schwerpunktbereich erklärt. Das Projekt OPEN-BIO (Opening bio-based markets via standards, labelling and procurement) verfolgte das Ziel, Instrumente zur Steigerung der öffentlichen Akzeptanz von Produkten auf biologischer Grundlage durch Förderung der Entwicklung von Normen, Zertifizierungssystemen, Umweltzeichen und Produktinformationen enthaltenden Datenbanken bereitzustellen. Genormte Tests stehen bereit „Die von OPEN-BIO durchgeführte Arbeit war äußerst vielfältig“, berichtet Koordinator Ortwin Costenoble. „Einen großen Anteil der Forschung widmete man der Entwicklung und Verbesserung von Prüfverfahren für Produkte auf biologischer Basis. Bei diesen ging es um Inhalte auf biologischer Basis, biologische Abbaubarkeit unter verschiedenen Bedingungen und Verbesserungen an Funktionstests“, wie er erläutert. Die Forscher bauten auf einem früheren Projekt auf, das mit der Entwicklung von genormten Verfahren zur Prüfung der Eigenschaften von Produkten auf biologischer Basis begonnen hatte. OPEN-BIO brachte diese vorgeschlagenen Normen voran und entwickelte neue, wobei die Fähigkeit zur biologischen Abbaubarkeit in Meerwasser, die Kompostierbarkeit sowie die Möglichkeit der Umwandlung in Biogas berücksichtigt wurden. Das Team entwickelte standardisierte Methoden, um die Herstellung der Produkte und Behauptungen über Inhalte auf biologischer Basis und damit verbundene Produkteigenschaften zu belegen. Dem Europäischen Komitee für Normung und der Internationalen Organisation für Normung wurden verschiedene OPEN-BIO-Verfahren eingereicht, wobei zwei bereits angenommen wurden. Im Dialog mit den Konsumenten Die Projektpartner sprachen überdies Konsumentengruppen an, um deren Bedürfnisse und Anforderungen zu erfahren. Diese Informationen wurden zur Entwicklung eines Datenbanksystems eingesetzt, das den mit der öffentlichen Beschaffung Beauftragten relevante Informationen über Produkte auf biologischer Basis lieferte. „Die Arbeit zum Thema gesellschaftliche Akzeptanz ergab sowohl positive als auch negative Wahrnehmungen über Produkte auf biologischer Basis, aber es gab einige Verwirrung in Bezug darauf, was der Begriff tatsächlich bedeutet“, berichtet Ortwin Costenoble. Datenbanknutzer finden Informationen im Zusammenhang mit dem Produktinhalt auf biologischer Basis sowie dessen Nachhaltigkeit, Funktionalität und Aspekten des Produktlebensendes wie der biologischen Abbaubarkeit. Diese Behauptungen werden durch Verweise auf Normen, technische Datenblätter und Kennzeichnungen begründet. Die Datenbank wird die erste Anlaufstelle für die im öffentlichen Auftragswesen arbeitenden Mitarbeiter sein, die nach zuverlässigen Informationen über das Spektrum der auf dem europäischen Markt zur Verfügung stehenden Produkte auf biologischer Basis suchen. „Die Datenbank hat bedeutende Einblicke gewährt, die in das neue Projekt INNPROBIO einflossen, das sich speziell mit der öffentlichen Beschaffung von innovativen Bioprodukten befasst“, erläutert Ortwin Costenoble. Von Produkten auf biologischer Basis profitieren alle Mitglieder des Konsortiums arbeiteten mit europäischen Forschungsinstituten und Unternehmen zusammen, um die Möglichkeit der Entwicklung eines Umweltzeichens auszuloten. In der Anwendung auf Produkte auf biologischer Basis kann das Zeichen das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher steigern sowie die Nachfrage auf dem Markt erhöhen. Auf diese Weise könnten den Nutzern von Bioprodukten sämtliche Eigenschaften und Anwendungen deutlich mitgeteilt werden. OPEN-BIO wird somit den Herstellern von Produkten auf biologischer Basis Hilfestellung leisten, die durch den Einsatz von genormten Testergebnissen zur Vermeidung von Missverständnissen und Vorwürfen wegen falschen Behauptungen ihr Geschäftsvolumen steigern wollen. Mit der eingerichteten Datenbank wird man gleichermaßen jenen Einrichtungen helfen, die mit der öffentlichen Beschaffung zu tun haben. Auch die Gesellschaft als Ganzes wird von den Anstrengungen im Rahmen von OPEN-BIO profitieren, da die Erkenntnisse, insbesondere im Zusammenhang mit biologischer Abbaubarkeit und Recycling, bei der Unterstützung und Priorisierung neuer umweltpolitischer Strategien innerhalb der EU zum Einsatz kommen werden. Die sich daraus ergebende Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzung dient dem Schutz der Umwelt und wird dazu beitragen, die Auswirkungen des sich wandelnden Klimas abzuschwächen.
Schlüsselbegriffe
Produkte auf biologischer Basis, OPEN-BIO, Standards, Normen, Beschaffung, Umweltzeichen