Bessere Wege zur Wiederaufforstung von Flusswäldern
Flußauen erbringen zahlreiche unschätzbar wertvolle Dienstleistungen für den Menschen; diese stark beeinträchtigten Ökosysteme weisen allerdings eine schlechte Funktionalität auf und sind fragmentiert. Mit der Wiederaufforstung von Auenwäldern wurde in den 1980er Jahren begonnen, den meisten der damit verbundenen Maßnahmen mangelt es allerdings an einem klaren Fokus und an Kriterien zur Messung des Erfolgs oder Scheiterns. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts ESFFORES (Evaluating success of floodplain forest restoration) wurde die Effektivität bis dato nicht evaluierter Programme beurteilt. Das Team leitete zudem eine Reihe allgemeingültiger Erfolgskriterien ab. Die Kriterien ermöglichten die Bestimmung geeigneter Indikatoren und der Faktoren, welche zu einem Erfolg oder Scheitern beitragen. Dieser Ansatz war den Forschern dabei behilflich, ein größeres Spektrum an räumlichen Skalen und Zeiten zu erfassen, seit denen eine Wiederherstellung auf herkömmliche Weise möglich gewesen ist. Im Anschluss an eine Durchsicht von Fachliteratur begann das Team zunächst mit der Erforschung von weltweiten Wiederaufforstungsfällen, um Verbesserungen festzustellen. Die Fälle wurden in fünf Hauptkategorien unterteilt, wobei Bekämpfungsmaßnahmen durch Beweidung am wichtigsten waren. Die Erfolgsindikatoren berücksichtigten die biologische Artenvielfalt, die Strukturen und die Prozesse. Die Forscher bestätigten, dass die veröffentlichten Evaluationen lokal gewesen waren und dass diese einen Zeitraum von weniger als 5-6 Jahren abdeckten. Die Richtungsveränderungen waren häufiger bewertet worden, als Vergleiche zwischen Bekämpfungsmaßnahmen. Das Team empfahl eine breiter gefächertere Bewertung, um informativere Vergleiche zu erreichen. Die Projektmitglieder erforschten zudem den Fall invasiver Tamarisken in Flusssystemen im Südwesten der Vereinigten Staaten. Das ESFFORES-Projekt war an einer umfassenden gemeinsamen Studie beteiligt, über welche die Vegetationsreaktion auf Bekämpfungsmaßnahmen beobachtet wurde. Die Ergebnisse legten nahe, dass die Bekämpfungsmaßnahmen eher durch die Unkrautbekämpfung, als durch die Förderung einheimischer Arten zu einer verringerten Dominanz der exotischen Arten führten. Das Vorkommen von einheimischen Flussarten war an wiederhergestellten Standorten weitaus geringer, als unter den Referenzbedingungen. Dies deutet im Vergleich zur Hydrologie auf einen zu starken Fokus auf die Unkrautbekämpfung hin. Die Forscher bewerteten an dem Fluss Ebro in Spanien und an dem Fluss Garonne in Frankreich die Vegetationsreaktion auf verschiedene Wiederherstellungsstrategien. Eine Kanalerweiterung führte zu Pflanzengemeinschaften, die ähnlich solcher in natürlichen Kiesbänken waren, und beinhaltete neue Exemplare von Schlüsselarten. Das Ausheben von Flussauen führte allerdings ganz im Gegenteil zu den ursprünglichen Bedingungen zu degradierten Zuständen. In beiden Flüssen war eine Sanierung ähnlich der natürlichen Referenzbedingungen darauf zurückzuführen, dass es Hybridpappeln ermöglicht wurde, sich nach einem Kahlschlag neu auszubreiten. Die ESFFORES-Ergebnisse haben zu einem besseren Verständnis der Dynamik bei der Wiederherstellung von Flusswäldern geführt, das Wiederaufforstungsprogrammen zugutekommt.
Schlüsselbegriffe
Flusswälder, Wiederaufforstung, Auenwald, ESFFORES, Vegetationsreaktion, Unkrautbekämpfung