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Inhalt archiviert am 2024-06-18

A harmonized, modular reference system for all European automated border crossing points

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Modulare Lösung für schnelle, effiziente und sichere Grenzkontrollen in der EU

Grenzsicherheit ist in den letzten Jahren zum Schwerpunktthema in Europa geworden, und doch wird häufig argumentiert, dass strengere Grenzkontrollen nicht die Abfertigung Reisender behindern oder verlangsamen dürfen. Um Ausgewogenheit zu erreichen, entwickelte das vor kurzem beendete EU-finanzierte Projekt FASTPASS eine neue Generation automatischer Grenzkontrollen.

Immer mehr Menschen passieren die europäischen Ländergrenzen – und bis 2025 wird in Europa die Gesamtzahl der Grenzübertritte (einschließlich Reiseverkehr in und aus dem Schengen-Raum aus Drittländern) voraussichtlich 887 Mio. erreichen, was nationale Grenzbehörden vor enorme Aufgaben stellt. So erwarten Reisende eine schnelle Abfertigung an der Grenze, Grenzschutzbeamte müssen jedoch trotzdem alle Vorgaben erfüllen, um die Außengrenzen der EU gegen irreguläre Einwanderung und andere Gefahren wie organisierte Kriminalität und internationalen Terrorismus zu sichern. Ein zweistufiger modularer Ansatz Für diese beiden scheinbar unvereinbaren Maßgaben entwickelte das Projektteam von FASTPASS (A harmonised, modular reference system for all European automated border crossing points) einen zweistufigen Ansatz für eine automatische Grenzkontrolle, bei der der Reisende zunächst seine Daten selbst eingibt (Registrierung) und danach über die Abfertigung schnell und bequem eine Re-Identifizierung und schließlich der eigentliche Grenzübertritt erfolgt. "Die Trennung der Grenzkontrolle in Registrierung/Anmeldung und Re-Identifizierung hat den Vorteil, dass sie die umständlichere und fehleranfällige Registrierung vom übrigen Prozess entkoppelt", erklärt Markus Clabian, Projektkoordinator von FASTPASS am Österreichischen Institut für Technologie AIT. "Die Stationen für diese Anmeldung könnten unmittelbar vor der Grenzkontrolle entweder in der Transitzone oder – als langfristiges Ziel - bereits vor Ankunft an der Grenze aufgestellt werden." Darüber hinaus könnte eine biometrische Gesichtserkennung bei der Re-Identifizierung den Transit durch die Kontrollen beschleunigen und die Erkennungsrate verbessern. Doch auch ohne diese zusätzliche Technologie ist das FASTPASS-Konzept deutlich günstiger und zeitsparender, ohne die Sicherheitsanforderungen zu beeinträchtigen. Die vom Projektteam vorgeschlagene Lösung ist eine modulare Architektur mit interoperablen Modulen, ein Konzept, das sich auch für andere Arten von Grenzen eignet. FASTPASS im Test In mehreren innovativen Szenarien sollte das Projektteam nun die harmonisierte modulare Architektur speziell an Flughäfen, Grenzkontrollen für Kreuzfahrtschiffe und Landesgrenzen, wo Reisende in ihren Fahrzeugen sitzen bleiben, testen. Die Tests fanden an drei Standorten - dem Wiener Flughafen, dem Hafen von Piräus in Griechenland und dem Grenzkontrollpunkt Moravita in Rumänien - mit mehr als 10.000 Reisenden und rund 200 Grenzschutzbeamten statt. "Alle Teilnehmer, also Reisende wie auch Grenzschutzbeamte, sollten konstruktives Feedback zur Effizienz der Abläufe und auch zur Anwendbarkeit und Akzeptanz geben", sagt Clabian. "Dieses Feedback wiederum diente als Orientierung für die gesamte Entwicklungsphase, damit die neuen Technologien den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen." Herausforderungen und nächste Schritte Insgesamt entwickelte FASTPASS neueste Software und Algorithmen der nächsten Generation für eine Lösung, die die Vorgaben für biometrische Erkennung im Reiseverkehr, Zeitaufwand, Kosten, Bildqualität, möglichst geringer Intrusivität (für Reisende) und Fälschungssicherheit erfüllen. Allerdings waren auch einige Hürden zu nehmen: "So hatte sich das politische Klima während der Projektlaufzeit bereits verändert, u.a. durch Neuregelungen für intelligente Grenzkontrollsysteme (Smart Border Package) und der insgesamt kritischen Sicherheits- und Migrationslage", erklärt Clabian. "Damit hat sich der Schwerpunkt weg von geringerem Aufwand und hin zu verstärkter Sicherheit verlagert." FASTPASS integrierte diese Veränderungen durch stetigen Kontakt mit größeren Interessengruppen in diesem Bereich und konnte so schnell auf die veränderten Bedürfnisse und Umstände reagieren. FASTPASS wurde im März 2017 erfolgreich beendet, doch Clabian unterstreicht, dass die entwickelten Lösungen das europäische Know-how und die Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich technisch, praktisch und wirtschaftlich erweitern werden. Durch die Projekterfolge können sich die Partner von FASTPASS auch an künftigen Horizont 2020-Projektaufrufen beteiligen.

Schlüsselbegriffe

FASTPASS, Grenzsicherheit, modularer Aufbau, zweistufiger modularer Ansatz, automatische Grenzkontrolle, Biometrie, Dokumentensicherheit

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