Auf Krisen ausgerichtete Abwehr- und Reaktionsbereitschaft im Hightech-Format
Im Krisenmanagement kann es den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, dass man verstehen muss, wie sich eine Katastrophe anbahnt und worin die Auswirkungen verschiedener Entscheidungen und Handlungen bestehen. Typischerweise überschreiten großmaßstäbliche Krisenszenarien die lokalen Ressourcen und erfordern die Kooperation mehrerer Organisationen und Nationen einschließlich humanitärer Hilfe. Vor diesem Hintergrund konzipierte das von der EU finanzierte Projekt CRISMA (Modelling crisis management for improved action and preparedness) ein integriertes Planungs- und Entscheidungshilfeinstrumentarium, das die Simulation und Modellierung großmaßstäblicher vom Menschen verursachter Katastrophen und Naturkatastrophen ermöglicht. Das Instrumentarium unterstützt außerdem den Nachweis der Effekte der Entscheidungsfindung auf alternative Maßnahmen zur Abwehr- und Reaktionsbereitschaft. Im Sinne seiner Ziele ermittelte das Projektteam neben der Erkundung existierender Instrumente und Modelle die Anforderungen der Endnutzer. Das erleichterte die Analyse der technischen Anforderungen und resultierte in zukunftsweisenden technischen Entwicklungen. CRISMA entwickelte ein generisches Software-Framework, um damit die bei Null beginnende Erschaffung von Einzellösungen im Krisenmanagement zu ersetzen. Die neue Rahmenumgebung bietet eine Vielzahl von Softwaremodulen und -funktionen, die zusammenarbeiten können, um Simulationsanwendungen für verschiedene Arten von Krisen anzubieten. Die Lösung bietet Krisenmanagern und Entscheidungsträgern die Möglichkeit, eine umfassendere Vorstellung von möglichen Krisenszenarien zu gewinnen und die Wahrnehmung verschiedener Auswirkungen zu schärfen, womit ihre Abwehr- und Reaktionsbereitschaft gesteigert wird. Ein wichtiger Vorteil des Frameworks besteht darin, dass es dank seiner Instrumente zum Vergleich von Szenarien und zur Visualisierung die Kommunikation zwischen den verschiedenen Organisationen, Interessengruppen und der Öffentlichkeit verbessert. Insgesamt versetzen diese Modellierungs- und Simulationstechnologien die Nutzer in die Lage, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die Entwicklung und den endgültigen Ausgang von sowohl realen als auch simulierten Krisenereignissen zu verstehen. Domino- und Mehrfachrisko-Effekte wurden gleichermaßen berücksichtigt. Nach gründlicher Prüfung an fünf Pilotstandorten konnte das Projektteam nachweisen, dass die Software und ihre Entscheidungshilfefunktionen in den verschiedenen Krisensituationen sehr wirksam für das Erreichen der gestellten Ziele sind. CRISMA ist es gelungen, öffentlichen und privaten Krisenmanagern und Entscheidungsträgern eine Technologie zur Katastrophenvorbereitung, Ermittlung der wirksamsten zur Verfügung stehenden Maßnahmen und Ableitung der erwarteten Auswirkungen bereitzustellen.
Schlüsselbegriffe
Simulation, CRISMA, Krisenmanagement, Krisenszenarien, Modellierung