Sauberes Wasser mit Nanotechnologien
Nanotechnologische Materialien eignen sich in zweierlei Hinsicht zur Wasserreinigung. Einerseits können aus Kohlenstoffnanoröhren und Metalloxidmembranen Siebe gebildet werden, deren Löcher klein genug sind, damit Bakterien und Viren nicht passieren können. Zweitens können mit den Nanostrukturen chemische oder physikalische Prozesse initiiert werden, die organische Stoffe und toxische Partikel entfernen. Das EU-finanzierte Projekt WATER (Winning applications of nanotechnology for resolutive hydropurification) sollte Lösungen für den wachsenden Bedarf an innovativen Nanotechnologien finden, die den Zugang zu sauberem Wasser verbessern. Einen enormen Entwicklungsschub in dieser Hinsicht leistete die multidisziplinäre Partnerschaft unter Leitung des Forschungsrates Consiglio Nazionale delle Ricerche (CNR) in Catania, Italien, um in Regionen wie Sizilien den permanenten Wassermangel zu beheben. Zunächst wurden neue Geräte angeschafft und Nachwuchsforscher eingestellt. Dann unterstützten die Projektpartner Initiativen zur Stärkung des Know-hows vor Ort und der Sichtbarkeit des WATER-Teams auf europäischer Ebene, um starke Synergien zwischen Forschungsinstituten, Behörden und Forschung zu schaffen. WATER profilierte sich damit international und organisierte 2014 in Sizilien, Italien, die Konferenz "Nanotechnology Materials and Devices" des renommierten Forschungsverbands IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers). Hierbei handelte es sich um die neunte Konferenz dieser Art und die erste, die in Europa abgehalten wurde. und gab führenden Experten die Möglichkeit, neueste Entwicklungen zu besprechen. Das Projekt resultierte in mehreren neuen Nanostrukturen, die an Metalle gekoppelt sind und die Wasserdesinfektion und -reinigung mit neuen Materialien effizienter machen. Die Fortschritte bei Desinfektions- und Reinigungsverfahren mittels Photokatalyse, die durch Metalloxidnanomaterialien und Kohlenstoffnanoröhren induziert wird, wurden in renommierten Fachzeitschriften vorgestellt. WATER forcierte damit eine starke Partnerschaft zwischen der europäischen Forschung, lokalen staatlichen Behörden, Privatunternehmen und Öffentlichkeit zugunsten von Wirtschaft und Umwelt. Das Modell, das auf fokussierte und nachhaltige Zusammenarbeit abzielt, soll dazu beitragen, mit innovativen Ideen zu kommerziellen Technologien globale gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.
Schlüsselbegriffe
Nanotechnologie, Abwasser, Nanomaterialien, Wasserreinigung, WATER