Was kosten afrikanische Biokraftstoffe?
Biokraftstoffpflanzen wie Jatropha und Zuckerrohr werden weltweit zunehmend aufgrund ihres wirtschaftlichen Wertes angebaut. Allerdings weiß man noch wenig über die globalen Auswirkungen von Biokraftstoffpflanzen auf die Ökosysteme und den sozioökonomischen Status der Menschen, die von diesen Ökosystemen abhängen. Das EU-geförderte Projekt ABIOPES ("Rapid assessment of biofuel potential and impact on ecosystem services") beurteilte die direkten und indirekten Auswirkungen der Biokraftstoffproduktion im Kontext der Ökosystemleistungen. Die Forscher begannen mit der Sichtung der Literatur zum Thema Biokraftstoffpflanzen und der Kategorisierung der Auswirkungen basierend auf den Folgen für die Ökosystemleistungen. Sie fanden heraus, dass sich der Anbau von Jatropha, Zuckerrohr und Palmöl negativ auf Nahrungs- und Futtermittelversorgung, die Verfügbarkeit von Wasser, Biodiversität und Bodenerosion auswirkt. Diese Veränderungen wiederum wirken sich auf Einkommen, Nahrungsmittel-/Kraftstoffsicherheit, den Zugang zu Bodenflächen und die öffentliche Gesundheit aus. Insgesamt führte die Produktion von Biokraftstoffen für die Gemeinden in einem betroffenen Ökosystem zu großen Kompromisse in diesen Bereichen. Ein anderer Teil von ABIOPES betraf zwei Jatropha-Projekte im südlichen Afrika: eine große Plantage und ein Kleinprojekt. Es stellte sich heraus, dass der Haupteffekt dieser Plantagen darin bestand, dass weniger Flächen für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung standen. Die Forscher beobachteten einen kleinen positiven Effekt durch höhere Einkommen für Bauern und Arbeiter. Schließlich erstellte ABIOPES einen politischen Bericht zu den Auswirkungen der Biokraftstoffproduktion auf das menschliche Wohlbefinden in Subsahara-Afrika. Dieses Projekt wird für Klarheit in der Debatte um die Biokraftstoffpolitik in einer sich verändernden Welt sorgen.
Schlüsselbegriffe
Biotreibstoff, Ökosystemdienstleistungen, menschliches Wohlbefinden, Subsahara-Afrika, Jatropha