Gesundheitszustand von Immigranten im Fokus
Das EU-finanzierte Projekt EUNAM (EU and North African migrants: Health and health systems) untersuchte nun erstmals gesundheitliche Bedingungen sowohl in Zielländern als auch Herkunftsländern. Neben den nordafrikanischen Partnern Ägypten, Marokko und Tunesien waren an der Studie die EU-Länder Deutschland, Frankreich, Italien und Schweden beteiligt. Die Teammitglieder analysierten eine Vielzahl von Umfrage- und Datenmaterial zu Gesundheitszustand, Krankheitsaufkommen und medizinischer Versorgung von Migranten. Aus diesen Daten wurde dann ein Übersichtsbericht für die teilnehmenden Länder erstellt. Das Team erfasste Gesundheitsdaten aus Frankreich und Italien. Es untersuchte auch viele Variablen des Krankheitsspektrums bei Einwanderern nach Schweden, u.a. Herzkreislauferkrankungen im Zusammenhang mit Lebensweise, Migration, Vererbung und Umwelt; psychische Erkrankungen und kombinierte Effekte von genetischer Veranlagung, häuslicher Umgebung und Wohnsituation sowie Frühgeburten und Häufigkeit der Krankenhausaufenthalte bei Typ-2-Diabetikern in der ersten und zweiten Einwanderergeneration. Weitere Schwerpunkte waren die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen von Einwanderern nach Frankreich sowie Erhebungen zu Wohlbefinden und medizinischer Versorgung in Marokko und Tunesien. Für Ägypten wurde das Krankheitsspektrum u.a. bei Krebs, Übergewicht und Herzkreislauferkrankungen untersucht. Anschließend erörterte man die Dokumente und Vorlagenentwürfe in Workshops. Insgesamt wird die Studie Forschern und Entscheidungsträgern genauere Informationen zu Krankheitsentwicklungen liefern, damit Präventionsstrategien erarbeitet werden können. Der Datenaustausch vereinfacht die Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern in der Infektionsbekämpfung, insbesondere im Zusammenhang mit AIDS und Malaria. Damit liefert die Studie Ergebnisse auf neuestem Stand und entsprechende Empfehlungen für wissenschaftliche und gesundheitspolitische Maßnahmen, auf deren Basis die Bedingungen für Immigranten in Europa verbessert werden können.
Schlüsselbegriffe
Immigranten, Nordafrika, Migration, Gesundheit, Lebensbedingungen, Krankheit