Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Biological Invasions in Marine Ecosystems – the Role of Phenotypic Plasticity

Article Category

Article available in the following languages:

Die evolutionäre Biologie voranbringen

Die Rolle der phänotypischen Plastizität (PP) als treibende Kraft der genetischen Evolution einer Art hat für großes Aufsehen gesorgt. Im Rahmen einer EU-Initiative wurden nichteinheimische Arten untersucht, um festzustellen, ob die PP die genetische Entwicklung erleichtert.

Die PP – die Fähigkeit eines Organismus, seine Eigenschaften als Reaktion auf Umweltveränderungen zu modifizieren – ist ein Grundbestandteil der Natur und könnte evolutionäre Veränderungen beschleunigen, hemmen oder kaum einen Einfluss auf diese haben. Die Veränderungen von Eigenschaften eines Organismus betreffen die Morphologie, die Entwicklung sowie biochemische und physiologische Eigenschaften und Verhaltensweisen. Um zu verstehen, wie die PP sich auf maritime Umgebungen auswirkt, wurde im Zuge des von der EU geförderten Projekts „Biological invasions in marine ecosystems – The role of phenotypic plasticity“ (ALIEN SPECIES) die pazifische Felsenauster untersucht. Die Art wurde vor etwa 40 Jahren aus kommerziellen Gründen in skandinavischen Ländern eingeführt. Das erlangte Wissen wird ein Schlüssel dafür sein, weitere Erkenntnisse zu den negativen Auswirkungen und Störungen invasiver oder nichteinheimischer Arten in Habitaten und Bioregionen zu erlangen. Ein weiterer unerwünschter Effekt ist die genetische Verunreinigung, die Übertragung von Genen invasiver Arten an einheimische Arten. Die Wissenschaftler untersuchten, was zum Auftreten einer PP führt, welche Auswirkungen die PP auf Austern in Schweden und auf die Entwicklung von Schlangen sowie Nacktschnecken hat, welche Schadeffekte die PP verursacht und wo deren Grenze liegt. Als der Aquakulturbetrieb eingestellt wurde, ging man davon aus, die Austernpopulation sei ausgestorben, da die Gewässer nicht förderlich für deren Überleben waren. In Dänemark, Norwegen und Schweden sind die Vorkommen an Austern in den vergangenen 10 Jahren allerdings erheblich gestiegen. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass sich deren Eigenschaften weiterentwickelt haben und dies der Art ermöglichte, sich an unterschiedliche Bedingungen anzupassen. Die Austern waren das Ergebnis komplexer Entwicklungsprozesse und externer Umweltfaktoren. Die Wissenschaftler untersuchten ebenfalls, wie sich die Austern auf das Tierleben und das maritime Ökosystem ausgewirkt haben und wie diese transformiert wurden. Das Team bewertete die Funktionen und Vorteile zweier neuer Methoden, die zur Untersuchung der PP entwickelt worden waren. Des Weiteren wurde ein Symposium abgehalten, bei dem sich PP-Experten aus aller Welt zusammenfanden. Das „ALIEN SPECIES“-Projekt brachte das Wissen im Hinblick auf die Rolle der PP als Schlüsselmechanismus, der Organismen ermöglicht, mit Veränderungen umzugehen und auf diese zu reagieren, voran. Die Bedeutsamkeit der Forschungsergebnisse wird sich ebenfalls in den Forschungsbereichen der Entwicklungsbiologie, der Ökologie und der Evolution bemerkbar machen.

Schlüsselbegriffe

Phänotypische Plastizität, genetische Entwicklung, Umweltveränderungen, maritime Ökosysteme, Auster

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich