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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Increasing Industrial Resource Efficiency in European Mariculture

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Neue Technologien und Managementmethoden könnten dem europäischen Aquakultursektor Auftrieb verleihen

Die Aquakultur boomt zwar, aber das Wachstum dieses Sektors in Europa bleibt hinter dem Rest der Welt zurück. Ein von der EU finanziertes Projekt hat nun neue Konzepte und Technologien entwickelt, die das durch Auslösen von nachhaltigem Wachstum in der europäischen Aquakultur ändern könnten.

Eine Expansion des europäischen Aquakultursektors stößt zunehmend auf den Widerstand von Regulierungsbehörden und Interessengruppen. Nun hoffen die für das IDREEM-Projekt (Increasing Industrial Resource Efficiency in European Mariculture) arbeitenden EU-Wissenschaftler, dieses Problem mit der Einführung innovativer nachhaltiger Verfahren lösen zu können. „Wenn wir die europäische Aquakultur in die Richtung von stärker integrierten Produktionssystemen bewegen können, dann unterstützen wir den Sektor dabei, auf eine ökologisch nachhaltige und sozialverträgliche Weise zu wachsen und gleichzeitig seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, erläutert IDREEM-Projektkoordinator Adam Hughes. Eines der größten Probleme, mit denen der Industriezweig zu kämpfen hat, ist der Abfall. Aquakultur erzeugt zwei Hauptabfalltypen: kleine Abfallpartikel und gelöste Abfälle wie Futterreste oder Fischkot. Die gegenwärtige Praxis sieht so aus, dass der Abfall einfach in der weiteren Umgebung verlorengeht, wo er in das Ökosystem aufgenommen wird. „Das kann zur Ansammlung von organischem Material unterhalb von Aquakulturanlagen sowie zur potenziellen Überfrachtung der Küstengewässer mit Nährstoffen führen“, erklärt Hughes. Unter Einsatz innovativer neuer Konzepte hat das Projekt nun Abfallentsorgungsstrategien erschaffen, mit denen die Abfallströme in hochwertige Produkte umzuwandeln sind. Das IMTA-System (Integrated Multitrophic Aquaculture) reduziert die Netto-Umweltemissionen sowie steigert Produktivität und Rentabilität europäischer Aquakulturunternehmen. Innerhalb des Projekts stellte man fest, dass mit gemeinsamer Zucht verschiedener Arten wie etwa Bunten Kammuscheln und Lachs oder Seebrassen und Austern der Abfall reduziert werden kann, da die Fischabfälle von den Bunten Kammuscheln und Austern gefressen werden. „Auf diese Weise wird die Produktivität der Anlage erhöht und die Aquakulturindustrie diversifiziert, was beides zur ökonomischen Nachhaltigkeit des Sektors beiträgt“, sagt Hughes. IDREEM konnte außerdem Fortschritte bei der Gestaltung der Farmen verzeichnen, wobei Veränderung an den Verankerungsnetzen vorgenommen wurden, welche die Fischkäfige an Ort und Stelle halten, um Platz für den Anbau von Meeresalgen zu schaffen. Mittlerweile wurde eine Modellierungstechnik entwickelt, um eine bessere Vorhersage des Nutzens des IMTA zu ermöglichen, wobei die Maximierung der Produktivitäts- und Umweltvorteile vor Ort im Mittelpunkt steht. IDREEM-Technologie und Strategien befinden sich gegenwärtig europaweit in mehreren Anlagen in Anwendung, während die Modellierungstechnologie über die Projektwebsite auch der Aquakulturindustrie zur Verfügung steht. IDREEM hat bereits auf europäischen Märkten erhältliche Produkte wie beispielsweise ein Würzmittel aus Meeresalgen und Schalentiererzeugnisse wie etwa Bunte Kammuscheln und andere Muscheln hergestellt. Nach diesen ersten Erfolgen steht das Projekt nun vor neuen Herausforderungen wie zum Beispiel der Entwicklung von Wegen zur Zertifizierung von mit dem IMTA-System erzeugten Produkten. „Obgleich unser Projekt bewiesen hat, dass man in ganz Europa bereit ist, für in einem IMTA-System herangezogenen Fisch mehr zu zahlen, ist es für die Erzeuger schwierig, sich ohne Zertifizierung diese Marktprämie zu sichern“, erklärt Hughes. Auch der Appetit auf in Europa gewachsene Algen war eine Hürde. Heutzutage sind Meeresalgen ein hochwertiges Produkt, das in großen Mengen für Anwendungen wie Feinchemikalien und Geliermittel nach Europa importiert wird. Es gibt einen sehr begrenzten Markt für europäische Meeresalgen aufgrund der gegenwärtigen kleinmaßstäblichen Produktion, aber das ändert sich gerade. Viele IDREEM-Projektpartner setzen jedoch das IMTA-Produktionssystem weiterhin ein und einige wollen es gleich in vielen Anlagen einführen. Hughes hofft darauf, dass bei dieser Arbeit die vom Projekt erkannten anstehenden Herausforderungen gemeistert werden können.

Schlüsselbegriffe

IDREEM, Aquakultur, IMTA, Austern, Meeresalgen, Nachhaltigkeit, Seebrassen, Lachs, Bunte Kammuscheln

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