Wie Kleinkinder Kommunikation wahrnehmen
Das Projekt "Information transmission in language: Do infants perceive communicative intent?"(COMINTENT) wollte herausfinden, ob Kleinkinder erkennen, dass der Sprechende nicht nur eine Nachricht übermittelt, sondern damit auch einen Zweck verfolgt. Im Detail untersuchte die Studie, ob, wann und wie Kleinkinder beginnen, verbale Kommunikation als zielgerichtete Handlung zu erkennen. Zu diesem Zweck rekrutierte die Studie rund 300 ein- und zweisprachige Kinder unterschiedlichen Alters und fast 700 erwachsene Probanden. Die Forscher untersuchten, ob und unter welchen Bedingungen Kleinkinder erwarten, dass der andere die gleiche Sprache spricht. Ein weiterer Studienabschnitt konzentrierte sich auf die Schlussfolgerungen der Kinder, wenn die gleiche Sprache verwendet wird. Darüber hinaus untersuchte die Studie, wie Kinder und Erwachsene lernen, wichtige Kommunikationsträger der Sprache einzusetzen, u.a. Wörter und deren syntaktische Anordnung. Das Team untersuchte auch unterschwellige Signale, anhand derer Personen eine für sie wichtige Person beobachten und wiedererkennen. COMINTENT entwickelte ein Software-Programm zur Analyse von Augenbewegungen und mehrere Rechenmodelle zu bestimmten Aspekten des Spracherwerbs. Auch nach Ende des Förderzeitraums wird das Projekt die Ergebnisse und gesammelten Daten weiter auswerten. Die Daten und vorgeschlagenen Modelle werden in mindestens 10 unabhängigen Fachbeiträgen veröffentlicht. Die experimentellen Versuche des Projekts sind die ersten ihrer Art, die sowohl die Absicht des Sprechers wie auch des Zuhörers bei der verbalen kindlichen Kommunikation untersuchen. Damit wird ein neues und bedeutsames Element der sprachlichen Kommunikation analysiert, das möglicherweise einzigartig im Tierreich sein könnte.
Schlüsselbegriffe
Kleinkinder, Kommunikation, kommunikative Kompetenz, Informationsübertragung, Sprachsyntax, Augenbewegung