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Inhalt archiviert am 2024-06-18

REduction of COgnitive BIAses in Intelligence Analysis

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Neuartige Lösungen zur Bewältigung kognitiver Verzerrungen in der nachrichtendienstlichen Analyse

Kognitive Verzerrungen üben oft eine negative Einflussnahme auf Analysen von Geheimdienstermittlern aus. Eine EU-Initiative hatte deshalb das Ziel, die negativen Auswirkungen derartiger Verzerrungen mittels Entwicklung von Schadensminderungsstrategien einzudämmen.

Im Nachrichtendienst beeinträchtigen kognitive Verzerrungen ebenso wie allgemeine Faustregeln (oder Heuristiken), die Geheimdienstler unbeabsichtigterweise entwickelt haben können, die Resultate. Personen im Umkreis der Nachrichtendienste werden nun darin geschult, diese Fallstricke zu meiden. Das von der EU geförderte Projekt RECOBIA (Reduction of cognitive biases in intelligence analysis) arbeitete an der Reduzierung der negativen Einflussnahme der unterbewussten kognitiven Mechanismen bei der nachrichtendienstlichen Analyse. Die Projektpartner bewerteten kognitive Verzerrungen und wie diese Einfluss auf nachrichtendienstliche Analysen nehmen. Sie ermittelten 31 Verzerrungen, nachdem anfangs 288 dokumentiert und mehr als 1 000 tägliche Aktivitäten von Geheimdienstlern in organisatorischen, operativen, informatorischen, technischen und kognitiven Bereichen aufgezeichnet wurden, um jegliche Zusammenhänge zu erkennen. Die täglichen Aktivitäten wurden letztlich zu Gruppen geheimdienstlicher Schlüsselaufgaben (Key Intelligence Tasks, KITs) zusammengefasst, um aus kognitiver und nachrichtendienstlicher Perspektive Pflichten zu erläutern, die Geheimdienstler täglich zu erfüllen haben. Das RECOBIA-Team setzte die KITs dazu ein, um Kontext und Maßnahmen zu ermitteln, wo diese Verzerrungen möglicherweise die Nachrichtendienstmitarbeiter beeinflussen. Diese Erkenntnisse bildeten die Grundlage, auf der die Forscher Minderungsmethoden und drei verschiedene Strategien entwickelten, die mit den Anforderungen des Nachrichtendienstes im Einklang stehen und sich auf die wichtigsten kognitiven Verzerrungen konzentrieren. Sie können von individuellen nachrichtendienstlichen Analysten oder Institutionen umgesetzt werden, um maßgeschneiderte Minderungsstrategien aufzustellen. Um die Erfordernisse der Nachrichtendienste zu ermitteln und Lösungen zur Minderung des Problems zu validieren, organisierte man sechs Workshops, die mehr als 100 Teilnehmer von 21 nationalen Geheimdiensten besuchten. RECOBIA konnte Licht in die menschliche Dimension der nachrichtendienstlichen Aufklärung bringen. Auf diese Weise wird man zur Hochstufung der Sicherheit und somit zur Verbesserung von Koordination und Austausch zwischen den Nachrichtendiensten in der EU beitragen können.

Schlüsselbegriffe

kognitive Verzerrungen, nachrichtendienstliche Analyse, Geheimdienstermittler, Nachrichtendienstoffizier, Nachrichtendienst, Aufklärungsdienst

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