Schweißen mit flexiblen automatisierten Robotern
Manuelles Schweißen ist zeitaufwendig und die existierenden automatisierten Roboter sind nicht effizient genug, um eine Anpassung auf die Produktion von Kleinserien zu unterstützen. Die Entwicklung flexibler und reprogrammierbarer Industrieroboter ist ein wichtiger Motor für den wirtschaftlichen Erfolg, vor allem für die zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im verarbeitenden Gewerbe der EU. Das ehrgeizige EU-finanzierte Projekt "Decision making and augmented reality support for automatic welding installations" (MARWIN) stellt sich der Herausforderung, einen computersehenden Schweißroboter mit kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln. Die Simulationsumgebung bildet den Kern des Systems und berechnet die erforderliche Kinematik für die Roboterbewegung. Es ist eine Offline-Lösung für die Roboterprogrammierung mit intelligenten und flexiblen Anpassungswerkzeugen, die die Zeit für die Roboterprogrammierung verkürzen und maßgeschneiderte Programme für ein bestimmtes Bauteil auf Basis von CAD-Dateien (Computer-Aided Design) schaffen können. Ein 3D-System für die Objektrekonstruktion und -registrierung reproduziert den Gegenstand mit einer Genauigkeit von etwa 500 Mikrometern und kann auch Oberflächen Abweichungen finden. Es ermöglicht den Vergleich der Daten aus einer CAD-Datei mit dem eigentlichen Werkstück. Die automatische Anpassung der Roboter- und Schweißparameter zur Minimierung von Abweichungen wird von einer großen Datenbank mit Schweißparametern und -positionen unterstützt. Die enormen wirtschaftlichen Möglichkeiten für die an MARWIN beteiligten KMU sollen voraussichtlich rund 3 Mio. EUR innerhalb der ersten 5 Jahre der Vermarktung ergeben. Angesichts der Bedeutung des Schweißens für die EU-Wirtschaft sind die zu erwartenden breitflächigen und langfristigen Vorteile für Europa beträchtlich.
Schlüsselbegriffe
Robotik, Schweißen, Automatisierung, erweiterte Realität, Roboterprogrammierung