Industriebedingte Verschmutzung im Mittelmeerraum
Im EU-finanzierten Projekt "Boosting best available techniques in the Mediterranean Partner Countries" (BAT4MED) wurde analysiert, wie mit integrierten Maßnahmen zur Verhütung von Umweltverschmutzung dieser Gefahr in Ägypten, Marokko und Tunesien begegnet werden kann. Indem sie Unterstützung für die Versorgung mit und Implementierung von Umwelttechnologien in Entwicklungsländern leistet, bemüht sich die BAT4MED-Projektgruppe im Sinne eines verbesserten Umweltschutzes um eine Minimierung der Negativauswirkungen Umweltverschmutzung verursachender Industriebetriebe. Das Projektteam analysierte die Beschaffenheit des industriellen Hintergrunds der Zielstaaten, um so die vielversprechendsten Sektoren mit dem höchsten potentiellen Umweltnutzen zu bestimmen. Konkret befasste sich die Projektgruppe damit, wie diese drei Staaten die IPPC-Richtlinie der EU zur Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung einhalten können, um die in Boden, Atmosphäre und Wasser freigesetzten Emissionen einzuschränken. Dieser Ansatz erfordert, dass die Umweltverschmutzung verursachenden Industriebetriebe Umweltgenehmigungen erhalten, welche sich nach den für den Betrieb ihrer jeweiligen Industrieanlagen besten verfügbaren Techniken (BVT) richten. Wissenschaftler entwarfen eine Methodik zur industriesektorspezifischen BVT-Bewertung, die sie anschließend anwendeten. Die Wissenschaftler befassten sich außerdem damit, die bestehenden Zulassungsverfahren dem IPPC-Ansatz anzupassen. Zu den Arbeiten zählte auch die Bewertung der technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit und der Umweltleistung der BVT sowie eine Einschätzung der Auswirkungen kürzlich eingeführter BVT und möglicher umweltbezogener und gesundheitlicher Verbesserungen. Im Rahmen von BAT4MED erwiesen sich Textil- und Lebensmittelbranche (insbesondere die Molkereibranche) als die Sektoren mit dem höchsten potentiellen Umweltnutzen. Indem die umweltschutztechnischen Diskrepanzen zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern der EU untersucht sowie mögliche politische Handlungsoptionen ausgewertet wurden, arbeitete das Projektteam in einem nächsten Schritt auf eine gemeinsam vereinbarte Politik in Sachen Verhinderung und Mäßigung von Umweltverschmutzung hin, die alle am Projekt beteiligten Drittländer miteinschloss. Mit diesen Erfolgen ebnete das Projektteam den Weg für die Implementierung der BVT, um so auf die spezifischen gesundheitlichen Auswirkungen und Umwelteinflüsse der Industrieemissionen im Mittelmeerraum zu reagieren. Durch das Projekt konnten für jede behandelte Branche neue Erkenntnisse zur Verbesserung der Auswertung emissionsverhütender und -mindernder Technologien gewonnen werden. Nachdem sich zeigte, dass der überwiegende Teil der Herausforderungen, denen sich die Industrien des Mittelmeerraums gegenübersehen, alle Länder der Region betrifft, konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, deren Nutzen über die geographischen Grenzen der beteiligten Länder hinausgeht. Die Ergebnisse wurden bereits auf andere Nicht-EU-Mitgliedstaaten des Mittelmeerraums (oder nahe des Mittelmeerraums)übertragen, etwa auf den Libanon oder Jordanien.>