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Inhalt archiviert am 2024-04-23

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Bulgarien: IKT-Investitionen für das Wachstum von KMU

Investitionen in IKT und KMU aus Mitteln des 7. Rahmenprogramms der EU stärken diesen wichtigen Sektor der bulgarischen Wirtschaft, um dem Land - und der Region - weltweit einen technischen Vorsprung zu verschaffen.

Bulgarien hat das zweitschnellste Breitband in der Welt nach Südkorea, die IKT-Branche erwirtschaftet 10% des BIP des Landes und ist die größte in Südosteuropa. Bulgarische KMU - insbesondere aus dem Bereich der Sprachtechnologie - ziehen sehr erfolgreich Finanzmittel aus der EU an. Mehr als 30% der bulgarischen Partner in EU-Projekten sind KMU, fast doppelt so viel wie der EU-Durchschnitt mit 16%. Bulgarische KMU scheuen keine Anstrengungen und bringen eine neue Generation von Unternehmern und IKT-Spezialisten hervor, um die jetzt schon beeindruckenden Beschäftigtenzahlen im digitalen Bereich des Landes weiter zu erhöhen. 'Die Welt entwickelt sich rasch zu einer digitalisierten Wirtschaft. Sich bei der Informationstechnologie mit der derzeitigen Position zufrieden zu geben, bedeutet, auf dem digitalen Markt zurückzubleiben', sagte Gergana Passy, 'Digital Champion' und ehemalige bulgarische Ministerin für europäische Angelegenheiten. 'Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die EU IKT-Innovationen fördern. Um dies umzusetzen, werden frische und motivierte Fachkräfte benötigt. Der Weg dorthin führt über mehr FuE-Förderung.' Bulgarische IKT-Unternehmen helfen dabei, die Welt zu verstehen Aus EU-Mitteln werden derzeit mehr als 15 Millionen EUR zwischen 66 Projekten und 89 Mitwirkenden in Bulgarien verteilt. Viele dieser Partner sind KMU, sodass die Investitionen dabei helfen, das Wachstum auf dem bulgarischen IKT-Arbeitsmarkt voranzutreiben und die Entwicklung von wertvollem geistigem Eigentum zu unterstützen. Einer der profiliertesten Partner in diesen Projekten ist die Firma Ontotext. Mit nur 55 Mitarbeitern produziert Ontotext einige der fortschrittlichsten semantischen Technologien für das Internet. Diese Technologien helfen dabei, einen Sinn aus den riesigen Mengen an online verfügbaren Informationen auszusieben. Beispielsweise beteiligt sich Ontotext als Partner an dem Projekt PHEME. Sogenannte Phemes - oder 'Gerücht-Meme' - sind in sozialen Netzwerken häufig zu finden. Ob eine absichtliche Ente oder ein Missverständnis, das Ergebnis ist das gleiche: Fehlinformationen verbreiten sich auf Diensten wie Twitter oder Facebook und es kann sehr schwierig werden, die wahrheitsgemäßen Informationen von den falschen Geschichten zu trennen. Ontotext arbeitet mit acht anderen Partnern in der EU zusammen, um eine intelligente Technik zu entwickeln, mit der Benutzer auf Gerüchte und Fehlinformationen aufmerksam gemacht werden können. Der Schlüssel zum Erfolg in diesem Projekt ist das Know-how von Ontotext bei der Suche nach der Bedeutung von Online-Artikeln: mithilfe ihrer Technologie ist es möglich, die Nachrichten aus sozialen Netzwerken mit denen aus vertrauenswürdigen Informationsquellen zu vergleichen und nach Abweichungen zu suchen. Außerdem beteiligt sich Ontotext an dem Projekt KHRESMOI. Das vierjährige Projekt erhält 10 Millionen EUR, um medizinischen Fachkräften zu helfen, Zugang zu wichtigen Informationen aus Forschungspublikationen, Notizen und medizinischen Bildern (etwa Röntgenaufnahmen und Scans) zu erhalten und zu verstehen. Von der Präsentation dieser Informationen in einem benutzerfreundlichen Format profitieren Forscher, die medizinische Industrie, Ärzte, Krankenschwestern und Patienten gleichermaßen, indem die Entscheidungsfindung in der Medizin beschleunigt und verbessert wird. Forschungsförderung, wirtschaftliche Entwicklung Ontotext ist nur eines von mehreren KMU in Bulgarien mit einer Schlüsselrolle in EU-geförderten IKT-Projekten. Auch die Bereiche Projektmanagement, Softwareentwicklung und Energieversorgung profitieren von EU-Investitionen in die IKT-Forschung. Tetracom IS ist für das Projektmanagement und die Kommerzialisierung von ATLAS verantwortlich. Das mit 3,3 Millionen EUR ausgestattete Projekt - die Hälfte davon stammt aus EU-Mitteln - befasst sich mit der Herausforderung, wie man mehrsprachige Inhalte erstellt. Die Verwaltung von Informationen in allen 24 Amtssprachen der EU ist beispielsweise eine enorme Herausforderung, aber ATLAS ermöglicht es Organisationen wie Universitäten, Bibliotheken und Unternehmen Informationen in vielen Sprachen gleichzeitig mithilfe eines einzigen Werkzeugs zu verwalten und zu veröffentlichen. Zwei bulgarische IKT-Unternehmen, Enterprise Communications Group OOD und ICOM OOD arbeiten im Rahmen von HEERO2 zusammen, um mit einer Förderung von 300.000 EUR die Möglichkeit zu untersuchen, wie Fahrzeuge mit Unfallerkennungssystemen ausgestattet werden können. Diese Systeme basieren auf einer Anordnung von Sensoren im Fahrzeug und sollen Notfalldienste im Falle eines Unfalls alarmieren, wenn der Fahrer handlungsunfähig ist. Wenn alle Fahrzeuge in der EU mit einem solchen System ausgestattet würden, könnte man Schätzungen zufolge ein Achtel der jährlich durch Verkehrsunfälle verursachten 160 Milliarden EUR einsparen. Investition in eine bessere Umwelt IKT-Investitionen der EU tragen auch dazu bei, die Lebensqualität durch die Reduzierung von Abfall und Treibhausgasemissionen zu verbessern. Die Kommission hat 3,8 Millionen EUR in das mit 5,6 Millionen EUR ausgestattete, dreijährige Projekt iURBAN investiert. Mithilfe von intelligenten Sensoren wird die Nutzung und Erzeugung von Energie beobachtet und vorhergesagt. Dabei leiten zwei bulgarische Versorgungsunternehmen die Durchführung am Pilotstandort Plovdiv. An anderer Stelle erhielt das IT-Beratungsunternehmen Balkan Services 300.000 EUR für die Entwicklung von Geräten für die Verfolgung von Radiofrequenz-Identitäts-Tags (RFID-Tags) zu Zwecken der Bestandskontrolle. Balkan Services entwickelt Dienstleistungen für eine intelligente Lagerverwaltung durch in Kabeltrommeln eingebettete RFID-Tags, um Effizienz zu steigern und Abfälle zu reduzieren - intelligente Etiketten und intelligente Investitionen für eine bessere Welt. Den neuesten Analysen und Daten der Digitalen Agenda für Europa zufolge zeigte Bulgarien seit 2007 eine konstante Verbesserung bei der Teilnahme an EU-geförderten IKT-Projekten. Die Beteiligung an 83 Projekten zwischen 2007 und 2013, die 55 involvierten Organisationen und eine Gesamtsumme von 19 Millionen EUR an Fördermitteln unterstreichen Bulgariens deutliches Interesse für Bereiche wie Sprachtechnologien, intelligentes Informationsmanagement und IKT-gestütztes Lernen.

Schlüsselbegriffe

Bulgarien, IKT, EU, RP7, KMU,