Mit Bus und Bahn einfacher Grenzen überwinden
Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie überqueren in Europa Grenzen mit einem Bus oder Zug, ausgestattet mit Reiseinformationen in der Sprache Ihrer Wahl, ohne nach dem besten Preis Ausschau halten zu müssen oder Sorgen um Zahlungen oder Kontrollen aufkommen zu lassen. Stellen Sie sich außerdem vor, Sie könnten Ihre eigenen Daten mit Hilfe von Chipkarten, Smartphones oder ausgedruckten Papiertickets überwachen. Und verschiedene miteinander verbundene nationale Systeme greifen dabei einfach ineinander. Eine im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts entwickelte Technologie ermöglicht nun derart leichtes und vertrauensvolles Reisen allein auf Grundlage Ihres Kontos. Der European Travellers Club, kurz ETC, ist eine Initiative, die mehrere europäische elektronische Fahrausweisregelungen (E-Ticketing) für den öffentlichen Verkehr, verschiedene Industriepartner und das ACCEPT-Institut (Account-Based Travelling for European Public Transport) vereint, und eine neue Technologie erprobt hat, um eine Lösung für Interoperabilität im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Fahrausweisregelungen zu liefern. Ziel war die Einführung und Erprobung des Konzepts der Fahrausweisregelung auf Grundlage eines Kontos auf den grenzüberschreitenden Buslinien zwischen Aachen in Deutschland und den niederländischen Städten Heerlen und Maastricht. Wie in einem Artikel auf der Internetseite „Intelligent Transport“ erläutert wird, „erhielten die teilnehmenden Personen eine Chipkarte, die sowohl den nationalen elektronischen Standard-Fahrausweis sowie einen interoperablen Ausweis enthält, der im Nachbarland anerkannt und verarbeitet wird. Innerhalb dieses Systems konnten die am Pilotvorhaben Teilnehmenden mit nur einer Chipkarte sowohl mit den Bussen in der Stadt Aachen als auch mit den niederländischen Buslinien fahren.“ ETC-Pilotprojekte in der Einführungsphase In dem Artikel wird berichtet, dass sich 500 Personen zur Teilnahme an dem Pilotprojekt angemeldet haben, womit die erfolgreiche Umsetzung eines Fahrausweisservices auf Kontenbasis über Landesgrenzen hinweg unter Einsatz eines sicheren Ausweises als Mittel der Identifikation demonstriert wurde. „Nach dem Abschluss des Pilotprojekts arbeiten die ehemaligen ETC-Projektpartner und neue Partner nun an einer Strategie für ein Folgeprojekt zur Weiterentwicklung des Systems an sich sowie zur geografisch ausgeweiteten Einführung des Ansatzes.“ Im Zuge der weiteren Einführung wird die Technologie auf der neuen Direktzugverbindung zwischen Aachen und Maastricht eingesetzt. „Hier spiegelt sich das zentrale Ziel wider, die Arbeit fortzusetzen und das System weiterzuentwickeln. In diesem Kontext wird das System auf neue Verkehrsträger ausgeweitet, insbesondere auf grenzüberschreitende Zugverbindungen. Zudem werden neue Funktionalitäten umgesetzt. Etwa die Einbindung des Smartphones als Nutzermedium und die Fähigkeit, entfernungsabhängige Preise für Reisen zu ermöglichen.“ Das Projekt ETC (The European Travellers Club: Account-Based Travelling across the European Union) lief im Zeitraum von 2015 bis 2018. In Deutschland entwickelte eine Forschergruppe ein Pilotvorhaben, bei dem das auf Konten basierende Reisekonzept sowohl für regionale als auch Grenzen überschreitende Reisende mit online geplanten und gebuchten Fahrausweisen zum Einsatz kommt. In den Niederlanden wurde ein weiteres Pilotprojekt auf Grundlage des Prinzips der Sofortzahlung erprobt, während in Luxemburg Beförderungs- und Nichtverkehrsleistungen wie zum Beispiel das Parken in das kontenbasierte Reisen integriert wurden. Die von den ETC-Partnern entwickelten Systeme wurden im European Travel Lab in den Niederlanden erprobt, das gleichermaßen als Mittel zur Information der Öffentlichkeit, der Interessengruppen und lokale Behörden diente. Weitere Informationen: ETC-Projektwebsite
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