Ein neuer Bericht beleuchtet Big-Data-Strategien im Verkehrssektor
Mit der zunehmenden Urbanisierung der Weltbevölkerung steigt auch die Verkehrsdichte in den Städten weiter an. Als Folge dieser Entwicklung verändern sich das Verkehrsverhalten und die Verkehrsmittelwahl von Stadtbewohnern. Verkehrsforscher und politische Entscheidungsträger stehen daher vor zahlreichen Herausforderungen, wenn es darum geht, effiziente, sichere und nachhaltige Verkehrssysteme zu schaffen. Um diese Probleme anzugehen und zu prüfen, welche Möglichkeiten Big Data im Bereich der Verkehrsforschung bieten, wurde das EU-finanzierte Projekt LeMO ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts sollen die Auswirkungen des Einsatzes von Big Data untersucht werden, um die wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Verkehrssektors zu verbessern. Big-Data-Anwendungen im Verkehrssektor haben auf nationaler und EU-Ebene großes Interesse auf sich gezogen, und zwar sowohl wegen ihres Potenzials, das künftige Wirtschaftswachstum anzukurbeln, als auch aufgrund der damit einhergehenden Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Big Data werden hauptsächlich auf fünf Aspekte des Verkehrswesens hin analysiert: Verkehrsträger (Luft, Schiene, Straße, Stadt, Wasser und multimodal), Sektor (Personen- und Güterverkehr), Technologie, Politik und Bewertung (langfristige Perspektiven sowie wirtschaftliche, ökologische und soziale Auswirkungen). Im Rahmen anfänglicher Untersuchungen, die in der ersten Phase des Projekts durchgeführt wurden, haben die Partner von LeMO einen umfassenden Bericht über Big-Data-Strategien im Verkehrssektor veröffentlicht. Der Bericht befasst sich mit den aktuellen Strategien, die im privaten und öffentlichen Sektor verabschiedetet wurden, um die Pläne für Big Data im Verkehrssektor voranzutreiben. In der EU, ihren Mitgliedstaaten und auf internationaler Ebene werden öffentliche Maßnahmen umgesetzt, die den Zugang, die Verknüpfung und die (Wieder-)Verwendung von Big Data unterstützen bzw. einschränken. Dem Bericht zufolge könnte die Datenschutz-Grundverordnung der EU die Aufnahme von Big Data im Verkehrssektor einschränken. Im Gegensatz dazu zeigen die derzeitigen nationalen Verkehrsstrategien und -initiativen, die den (nicht-personenbezogenen) Austausch und die (Wieder-)Verwendung von Big Data erleichtern, dass die Länder innerhalb und außerhalb der EU ihre Bemühungen auf intelligente Verkehrssysteme, offene Daten, automatisiertes Fahren und intelligente Mobilität konzentrieren. Während die Planung, der Aufbau und die Verwaltung der Verkehrsinfrastruktur in den Zuständigkeitsbereich der öffentlichen Behörden fallen können, werden die Verkehrsmaßnahmen in der Regel von privaten Unternehmen und Einzelpersonen durchgeführt. Der Bericht beschreibt Big-Data-Strategien, die angesichts der Entwicklungen in den nationalen Politikbereichen im privaten Sektor angenommen oder gefördert wurden. Beschreibungen und Beispiele werden in Bezug auf Bahn- und Flughafenbetreiber, Echtzeit-Straßenverkehrsleitsysteme, Lieferkettenverwaltungssysteme, die Verwaltung des Hafenbetriebs sowie angeschlossene und automatisierte Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Der Bericht über Big-Data-Strategien dient als Sprungbrett für die nächste Phase von LeMO (Leveraging Big Data to Manage Transport Operations). In dieser soll untersucht werden, wie sich die bestehenden Strategien auf die wirtschaftlichen, politischen, sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen für staatliche und private Behörden im Verkehrssektor auswirken. Nach Angaben der Autoren des Berichts ist dies ein wesentlicher Schritt für die Entwicklung eines politischen Fahrplans, der das Wachstum von Big Data im Verkehrssektor fördern wird. Weitere Informationen: LeMO-Projektwebsite
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