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Inhalt archiviert am 2023-04-12

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Test eines 5G-Netzes in Spanien: dem erschwinglichen Internet einen Schritt näher

Durch die versuchsweise Implementierung eines NGA-Netzes (Next-Generation Network) in Katalonien ist die Ära eines für jeden erschwinglichen Internets der Realität ein Stück näher gekommen.

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Angesichts der Kraft neuer Technologien zur Beschleunigung des menschlichen Fortschritts ist die Überbrückung der digitalen Kluft, die dafür sorgt, dass Millionen von Menschen immer noch offline sind, wichtiger als jemals zuvor. Um die digitale Gleichstellung für ein sozioökonomisches Wachstum zu erreichen, hat sich die Weltgemeinschaft – von Regierungen bis hin zu nichtstaatlichen Akteuren – dafür eingesetzt, auf der ganzen Welt ein erschwingliches, universell zugängliches Internet zu schaffen. In einer Zeit, in der die 5G-Technologie den Anfang einer höheren Form von Internetkonnektivität mit erweiterten Eigenschaften markiert, ist dies auch von entscheidender Bedeutung. Die Konnektivitätskosten sind jedoch immer noch eines der größten Hindernisse, um das Versprechen für den universellen Internetzugang erfüllen zu können. Um dieser Herausforderung zu begegnen, implementierte ein internationales Forscherteam die verbraucherseitige Live-Erprobung einer 5G-Netzarchitektur in der spanischen Gemeinschaft Tarragona. Dies geschah im Rahmen des EU-finanzierten Projektes RIFE. In einer Zusammenfassung ihres Versuchs in einer jüngeren Pressemitteilung erklärten die Forscher, dass der Test auf Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit ausgerichtet war. Die Forscher betonten, der Versuch beinhalte „InterDigitals softwarebasierte, ‚Flexible IP‘-basierte Services-Plattform und gemeinschaftsgestützte Hardware durch guifi.net in Katalonien, Spanien – das weltweit größte gemeinschaftliche Netzwerk mit mehr als 40 000 Knoten.“ Kostenreduktion und vergrößerte Bandbreitennutzung Ein gemeinschaftliches Netzwerk wird als computerbasiertes System definiert, das geographischen Gemeinschaften durch die Unterstützung, Optimierung und Ausweitung bereits bestehender sozialer Netzwerke behilflich sein soll. Knoten sind Geräte – wie zum Beispiel PCs und Mobiltelefone – in einer größeren Datenstruktur oder in einem größeren Netzwerk. Laut der Mitglieder handelt es sich bei dem Netzwerk guifi.net, das an RIFE beteiligt war, um „ein bürgerorientiertes technologisches, gesellschaftliches und ökonomisches Bottom-up-Projekt mit dem Ziel, ein freies, offenes und neutrales Telekommunikationsnetzwerk zu schaffen.“ In der Pressemitteilung wird erklärt, dass die Implementierung der Netzwerkarchitektur die Kostenreduktion fördern und die Bandbreitennutzung im Fronthaul-Netzwerk und für Peering-Links – üblicherweise der kostenintensive Teil eines gemeinschaftlichen Netzwerks – erhöhen, und die Möglichkeit zum einfachen Hosten gemeinschaftlicher Dienstleistungen geben wird. „Die Tarragona-Implementierung ist eine reine Softwareinstallation, welche die bestehende Infrastruktur drastisch optimieren soll.“ Der Begriff „Fronthaul“ beschreibt die Verbindung zwischen Mobilfunkmast und Backbone-Basisnetz zur Steuerung des Mobilnetzes. „Backhaul“ bezeichnet die Verbindung zwischen Basisstation und Kernnetz. Dirk Trossen, leitender Chefingenieur bei InterDigital, eines der an RIFE beteiligten Unternehmen, erklärte in der Pressemitteilung, dass der Versuch eine weitere 5G-Facette hervorhebe und ergänzte, dass es nicht „nur um die Verbesserung der Bandbreite“ gehe. Trossen betonte, dass „auch die gesellschaftliche Herausforderung, mehr Menschen ein erschwingliches Internet verfügbar zu machen, im Fokus steht.“ Um auch den Menschen, denen das Internet bislang vorenthalten war, langfristig einen Zugang zu vertretbaren Kosten zu ermöglichen, war RIFE (architectuRe for an Internet For Everybody) darauf fokussiert, die Effizienz der zugrundeliegenden Transportnetzwerke sowie der involvierten Architekturen und Protokolle zu verbessern. Das Ziel ist letztlich die Bewertung der kommerziellen Wirtschaftlichkeit der RIFE-Plattform, um die Grundlage für eine nachhaltige Wertschöpfungskette zu schaffen. Wie die Forscher auf der RIFE-Webseite erklären, hoffen sie, Geschäftsmöglichkeiten für lokale Behörden und Backhaul-Netzanbieter zu entwickeln. Dies geschieht durch die Einführung virtueller Netzbetreiber, welche nicht in Anspruch genommene Kapazitäten in einer neuen Geschäftsbeziehung mit lokalen Kunden nutzen werden, und so innovative und oftmals sozial orientierte Geschäftsmodelle ermöglichen. Weitere Informationen: Projektwebseite

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