Skip to main content
European Commission logo
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-04-12

Article available in the following languages:

Neues Wearable unterstützt Mediziner bei der Einschätzung von Gebrechlichkeit

Gebrechlichkeit schlägt sich bei älteren Menschen auf verschiedene Weise gesundheitlich nieder, etwa in Form von Behinderungen, Morbidität, Stürzen, Krankenhausaufenthalten sowie der Notwendigkeit von Betreuung, und kann letztlich sogar im Tod enden. Die Partner eines Projekts entwickeln Mittel, um Mediziner bei der Behandlung der alternden Bevölkerung zu unterstützen.

Dass unsere Gesellschaft altert, ist nichts Neues, und auch nicht der Umstand, dass viele ältere Bürger so lang wie möglich unabhängig bleiben möchten. Unfälle können die Unabhängigkeit beeinträchtigen und zu Krankenhausaufenthalten führen, und nach ihrer Entlassung sind die Betroffenen manchmal nicht mehr in der Lage, in ihrem eigenen Zuhause zu leben. Dies kann für Menschen erschütternd und für die Gesundheitssysteme kostenintensiv sein. Im von der EU unterstützten Projekt FRAILSAFE wird intensiv daran gearbeitet, unser Verständnis von Gebrechlichkeit zu vertiefen, und es werden Maßnahmen entwickelt, mit denen sie definiert werden kann. Eine der im Projekt geleisteten Entwicklungen besteht in einem innovativen neuen System, mit dem mehrere entscheidende Parameter gemessen werden können, sodass Ärzte und Krankenpfleger auf unaufdringliche Weise eine klare Vorstellung vom Gesundheitszustand ihrer Patienten erhalten. Das „Wearable Wireless Body Area Network System“ (WWBS) umfasst ein mit Sensoren ausgestattetes Kleidungsstück, ein elektronisches Gerät und ein Softwaretool zur Visualisierung der gestreamten Daten. Die Daten können auch vom Elektrogerät auf einen PC oder in einen Cloud-Dienst geladen werden. Das Kleidungsstück, ein T-Shirt, enthält zwei Stoffelektroden zur Erfassung eines Elektrokardiogramms (EKG) sowie einen piezoresistiven Stoffsensor zur Atmungsüberwachung an der Brust. In jedem Ärmel befindet sich eine kleine Box, die eine inertiale Messeinheit mit neun Freiheitsgraden enthält. Es gibt darüber hinaus eine Brusttasche für ein elektronisches Gerät mit einer dritten Messeinheit dieser Art. Alle Sensoren sind über Kabel mit dem Gerät verbunden. Das Gerät erfasst dann alle durch das T-Shirt gesammelten Daten und speichert sie auf einer microSD-Karte. Bei Bedarf können Daten zur Echtzeit-Analyse über BluetoothTM an einen Computer oder ein Android-Gerät gesendet werden. Im Rahmen eines laufenden Pilotprojekts stellt der Projektpartner Smartex derzeit fünfzehn WWBS her. Das System kann Folgendes überwachen: - Körperhaltung - Schwankungen der Herzfrequenz - Signal und Rate der Atmung - Aktivitätsklassifizierung - RR (Abstand zwischen zwei QRS-Komplexen in Millisekunden) - zurückgelegte Schritte Mithilfe von Rückmeldungen der Nutzer soll das System optimiert werden. Diese neue Version der FRAILSAFE Smart Vest stellt die zweite Generation der Technologie dar. Die Entwickler stellten ihren Partnern Ende 2016 zuerst einen Prototyp bereit, der von Klinikärzten getestet wurde. Ab Mai 2017 probierten Freiwillige in den Städten Nancy, Nikosia und Patras die Weste aus und gaben Rückmeldungen zur Version 1.0 sodass Version 2.0 benutzerfreundlicher gestaltet werden konnte. Die Anpassungen umfassen eine gut sichtbare LED, mit der Informationen im Form einfacher Farbcodes ausgegeben werden, ein stabileres Gehäuse (einige Gehäuse gingen im Lauf der neunmonatigen Studie zu Bruch und wurden ausgetauscht) und leichter ein- und aussteckbare Stecker (die vorherigen Anschlüsse waren für schwächere Menschen zu schwergängig). Von den Klinikärzten wurden außerdem eine verbesserte Datenerhebung sowie ein leistungsfähigerer Akku vorgeschlagen, um längere Beobachtungszeiträume zu ermöglichen. Auch eine eigene Batterie für die integrierte Uhr wurde gewünscht, um in den Dateien eine korrekte Zeiterfassung sicherzustellen. Im Projekt FRAILSAFE (Sensing and predictive treatment of frailty and associated co-morbidities using advanced personalised patient models and advanced interventions) wird daran gearbeitet, unser Verständnis von Gebrechlichkeit und deren Beziehung zu Komorbiditäten zu erweitern . Durch fortschrittliche Datamining-Ansätze für multiparametrische Daten sollen quantitative und qualitative Maße für Gebrechlichkeit gefunden werden, und anhand dieser Erkenntnisse sollen die kurz- und langfristigen Folgen sowie das Risiko für Gebrechlichkeit erkannt werden. Weitere Informationen: Projektwebsite

Länder

Griechenland

Verwandte Artikel