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Inhalt archiviert am 2023-04-03

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Studie gibt Asthmatikern neue Hoffnung

Eine neue Studie, die vom EU-geförderten Projekt AIRPROM unterstützt wurde, stellt eine neue Behandlungsmöglichkeit für Asthma in Aussicht, einer Krankheit, die in Europa 10 Millionen Menschen im Alter von unter 45 Jahren betrifft.

Der European Lung Foundation zufolge verursacht Asthma bei Erwachsenen anhaltende Symptome von Keuchen, Atemnot, Engegefühl in der Brust und Husten. Diese Symptome können jederzeit auftreten, vor allem aber nachts oder am frühen Morgen. Erwachsene mit Asthma weisen eine breite Palette dieser Symptome auf, deren Schwere variiert. Manchmal verschlimmern sich die Symptome im Laufe von Stunden oder Minuten und führen zu einer starken Einschränkung der Atemwegsfunktion. Üblicherweise werden sie nur durch zusätzliche Medikamente oder einen Krankenhausaufenthalt gelindert. Täglich sterben drei Erwachsene infolge von Asthmaanfällen, und die Forschung hat gezeigt, dass zwei Drittel der Todesfälle durch Asthmaanfälle vermieden werden könnten. Aus finanzieller Sicht kosten Atemwegserkrankungen, einschließlich Asthma, die Europäische Union über 56 Milliarden EUR pro Jahr. Nun fertigte ein internationales Team unter Führung der britischen Universität Leicester eine Studie durch, die im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ veröffentlicht wurde und einen Durchbruch in der Ursachenforschung bei Atemwegserkrankungen beschreibt. Zum ersten Mal entdeckte das Team, dass eine aktive Form eines Schlüsselproteins, HMGB1, bei Menschen mit schwerem Asthma in erhöhtem Maße vorkommt und mit der Verengung der Atemwege zusammenhängt. Insbesondere wurden Schleimhaut- und Atemwegsmuskelproben untersucht, die von Menschen mit leichtem bis mittelschwerem sowie mit schwerem Asthma und von freiwilligen gesunden Probanden genommen wurden, welche das Leicesters Glenfield Hospital anwarb. „Für eine Vielzahl von Asthmatikern, insbesondere für jene mit schwerem Asthma, ist die Behandlung nicht zu 100 % wirksam“, merkte Hauptautorin Dr. Ruth Saunders an. „Obwohl derzeit viele neue Therapien für allergische Asthmaerkrankungen untersucht werden, braucht man nach wie vor neue Therapien für Asthmaerkrankungen, die nicht mit Allergien zusammenhängen.“ Sie fuhr fort: „Wir konnten nachweisen, dass die Menge an HMGB1, einem Protein, das von Zellen, die an Entzündungen beteiligt sind oder von beschädigten Zellen in den Atemwegen freigesetzt werden kann, im Schleim der Atemwege bei Menschen mit schwerem Asthma erhöht ist.“ Soweit das Team weiß, ist dies die erste Studie, die eine direkte Wirkung von HMGB1 auf eine Verbesserung der Atemwegsmuskelkontraktion als Reaktion auf Reize nachweisen konnte. Das Team hofft nun, dass die Ergebnisse zu besseren Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit schwerem Asthma führen. Das Projekt AIRPROM (Airway Disease Predicting Outcomes through Patient Specific Computational Modelling) lief von März 2011 bis Juni 2016, und das Konsortium aus 34 Partnern wurde von der Universität Leicester geleitet. Das Projekt erhielt EU-Mittel in Höhe von rund 12 Millionen EUR und hatte das Ziel, Computermodelle und physische Modelle des gesamten Atemwegssystems von Menschen mit Asthma und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) anzufertigen. Weitere Informationen: Projektwebsite

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Vereinigtes Königreich

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