Virtuelle Toolbox steigert Ernährungs- und Agrarsicherheit
Im Projekt sollte ein virtuelles Forschungsnetzwerk geknüpft werden, um die Qualität von Ausbildung und Forschung für den Schutz vor biologischen Gefahren im Bereich Ernährung und Landwirtschaft in Europa zu steigern. Daher stellten die Projektmitglieder eine Toolbox zusammen, um biologische Zwischenfälle sowie vorsätzliche terroristische oder kriminelle Handlungen besser verhindern, schneller auf sie reagieren und sich besser von ihnen erholen zu können.Tool zur Risikobewertung Das Risikobewertungstool aus PLANTFOODSEC ermöglicht die schnelle Beurteilung von Agroterrorismus-Szenarien, sodass die Wirkung potenzieller Vereitelungs- und Abmilderungsmaßnahmen vorausgesagt werden kann. Das Tool wurde mit beinahe 100 Szenarien demonstriert, die eine weite Auswahl von möglichen Motivationen, biologischen Wirkstoffen, Stoffwechselwegen und Rezeptorsystemen abdeckten, um Vergleichbarkeit herzustellen. Erkennung vorsätzlich herbeigeführter Krankheitsausbrüche Eine der größten Herausforderungen der ernährungsbezogenen Biosicherheit besteht darin, zwischen unbeabsichtigter und mutwilliger Lebensmittelkontamination zu unterscheiden. Daher wurden im Projekt die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen einem willentlich herbeigeführten und einem zufällig entstandenen Krankheitsausbruch ermittelt. Diese wurden dann zur Entwicklung eines zusätzlichen Tools eingesetzt, mit dem die Wahrscheinlichkeit berechnet werden kann, dass ein Krankheitsausbruch vorsätzlich herbeigeführt wurde. Virtuelles Diagnosenetzwerk Die Projektforscher erstellten darüber hinaus ein virtuelles Diagnosenetzwerk, mit dem Daten gesammelt, durchsucht und gemeldet werden können und das zudem den Informationsaustausch zwischen Experten und landwirtschaftlichen Arbeitskräften erleichtert. Die wichtigsten Komponenten des Netzwerks sind eine Datenbank mit Fachwissen und Informationen aus Diagnoselaboratorien aus den 28 EU-Mitgliedstaaten sowie eine Community-Plattform, über die Nachrichten zu Pflanzenpathogenen und Diagnoseverfahren verbreitet und Diagnoseberichte online bereitgestellt werden. Das Netzwerk ist eine wesentliche Bereicherung für die PLANTFOODSEC-Toolbox und stattet Länder mit zusammenfassenden Informationen zu Krankheitsausbrüchen in ganz Europa aus. Das „Virtual Centre of Competence on Plant and Food Security“ Das Virtual Centre, das die Projektmitglieder als „Rückgrat“ der pflanzen- und ernährungsbezogenen Biosicherheit bezeichnen, umfasst ein Netzwerk aus Forschungszentren, Hochschulen und weiteren wichtigen Interessengruppen. Durch dieses Netzwerk können wir uns besser auf beabsichtigte und unbeabsichtigte biologische Gefahren für die europäische Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie vorbereiten, schneller auf diese reagieren und uns auch rascher von ihnen erholen. Die aktuellen Fähigkeiten der EU zur Erkennung von und Reaktion auf Agroterrorismus und Biokriminalität sind begrenzt, und die Kapazitäten sind auf viele regionale und nationale Stellen verteilt. Dieser Mangel an Koordinierung ist ein großes Problem, da biologische Gefahren sowohl regionale als auch nationale Grenzen überschreiten. Das Virtual Centre for Competence von PLANTFOODSEC stellt den ersten Schritt dar, ein paneuropäisches Netzwerk für Biosicherheit herzustellen und so die Koordinierung zu verbessern. Weitere Informationen finden Sie auf: PLANTFOODSEC-Projektwebsite
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