Hightech-Zusammenarbeit: die Antwort auf effektive Verkehrssicherheit
Für die Überwachung durch Sicherheitsdienste können Verkehrsknotenpunkte wie etwa Bahnhöfe schwierige Orte sein. Dort sind Menschen ständig in Bewegung, Ankünfte und Abfahrten wechseln sich ab und die Entdeckung möglicher Gefahren kann sich leicht als Suche nach der Nadel im Heuhaufen entpuppen. Weiterhin sind die Sicherheitssysteme an Bahnhöfen eher in sich abgeschlossen. Das bedeutet, sie kommunizieren nicht mit anderen Verkehrsknoten oder manchmal auch nicht mit den Sicherheitsdiensten. Das kann eine koordinierte Aktion im Notfall unmöglich machen. Ein größeres durch die EU finanziertes Projekt, SECUR-ED, das Ende September 2014 abgeschlossen sein soll, will dies ändern, indem es neue Werkzeuge einführt, um eine tatsächlich integrierte Überwachung und damit die höchstmögliche Fahrgastsicherheit zu erreichen. Mit 39 Partnern und einem Budget in Höhe von 40,2 Mio. EUR - davon 25,5 Mio. EUR von der EU - ist SECUR-ED eines der größten und ehrgeizigsten Demonstrationsprojekte der europäischen Sicherheitsforschung. Das Projekt begann mit der Identifizierung möglicher Wege, wie Sicherheitspersonal in einer Stadt in Krisensituationen miteinander Informationen austauschen kann. Die in der Anfangsphase gesammelten Daten ermöglichten die Entwicklung von neuen innovativen Werkzeugen, um eine engere Zusammenarbeit Realität werden zu lassen. Ein solches Werkzeug ist ein ein Multitouch-Tisch, an dem die Teilnehmer Daten auswählen und diese an die Partner senden können, um eine vorliegende Situation gemeinsam zu bewerten. Das SECUR-ED-Projekt hat ebenfalls an der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Städten gearbeitet und eine Reihe von Demonstrationen durchgeführt, um die Machbarkeit und Effektivität bei der Verbindung von Bahnnetzen in Berlin, Madrid, Mailand und Paris zu bewerten. Ein solcher Test war etwa das Eindringen einer nicht autorisierten Person in ein Bahndepot in Mailand, welches das Personal im Kontrollzentrum mithilfe einer Wärmebildkamera und eines Zooms entdecken konnte. Bei einer Demonstration der möglichen stadtübergreifenden Zusammenarbeit übermittelten Forscher in Mailand das Bild einer verdächtigen Person an die Busbetriebe der Stadt. Anschließend konnten Kameras in den Bussen die Gesichter der Fahrgäste an Bord mit dem der Zielperson vergleichen. Wenn das Gesicht übereinstimmte, sendete das System eine automatische Mitteilung an den Busfahrer und an das Kontrollzentrum. In Paris wurde eine Demonstration organisiert, um die Wirksamkeit der neuen Technologie bei der Prävention verschiedener Angriffe (Sprengstoff, Gift/chemische Stoffe und radioaktive Stoffe) zu bewerten, während das Netzwerk und die IT-Systeme auf ihre Schwachstellen hinsichtlich von Cyberattacken bewertet wurden. Alles in allem besitzt das Projekt das Potenzial, die Sicherheit der Massenverkehrsmittel zu verbessern, indem aufgerüstete Überwachungstechnologie eingesetzt und die breitere Zusammenarbeit zwischen Partnern in Europa unterstützt wird. Der Erfolg der Demonstrationen hat gezeigt, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein wirksames Mittel sein kann, um Erfolge zu erzielen. Dies ist aber nur der Anfang. Eine Gruppe mittelgroßer Städte wird jetzt diese Forschungsarbeit aufnehmen, um eigene Risiken zu bewerten und eigene Lösungen durch angepasste Demonstrationen zu entwerfen. Die Abschlusskonferenz von SECUR-ED findet am 17. September in Brüssel statt. Zusätzlich wird das Projekt auf der Konferenz zur Sicherheitsforschung "Future Security 2014" vorgestellt, die in Berlin vom 16. bis 18. September stattfindet. Weitere Informationen sind abrufbar unter: SECUR-ED www.secur-ed.eu Projektdatenblatt http://www.cordis.europa.eu/project/rcn/98621_de.html
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