Frühwarnsysteme für mehr Sicherheit von kritischen Infrastrukturen
Wir beziehen täglich Strom von Kraftwerken, benutzen Bahnhöfen und Flughäfen und bekommen unser Wasser aus Stauseen - nichts geht ohne diese sogenannten kritischen Infrastrukturen. Das EU-geförderte Projekt ARGOS entwickelt Frühwarnsysteme, mit denen die Sicherheit erhöht werden soll. Der innovative Ansatz des Projekts erweitert die „Sicherheitszone“, sodass die Betreiber Warnsignale erhalten können, sobald ein Problem entsteht. In einem gerade produzierten 3D-Video soll gezeigt werden, wie die Projektforschung dazu beitragen kann, unsere lebenswichtige Infrastruktur noch sicherer vor Eindringlingen zu schützen. Die auf YouTube veröffentlichte Simulation zeigt, wie im Rahmen des Projekts ein System geschaffen werden konnte, das mithilfe komplexer Verfahren Risikofaktoren berechnen kann, die Sensoren außerhalb des Sicherheitsbereichs der Anlagen identifizieren. Mit Data-Mining, Datenfusion und sogenannten „regelbasierten Engines“ entwickelte ARGOS (Advanced Protection of Critical Buildings by Overhauling Anticipating Systems) ein innovatives Sicherheitssystem zur Frühwarnung für die Standortbetreiber bei einer potenziellen Bedrohung. Regelbasierte Engines ermöglichen es dem Betreiber, dem System beizubringen, welche Alarme relevant sind, sodass die Systeme mit der Zeit „lernen“ und sich verbessern können. Indem es modernste Informatik und Analytik vereint, vermeidet das Warnsystem Fehlalarme und lockt den Betreiber bei der Überwachung nicht auf eine falsche Fährte, etwa durch umherstreifende Tiere. Die Betreiber können vor Ort reagieren und die Fachleute für das System aus der Ferne eingreifen. Neben der Schaffung einer Technologie, mit der echte Gefahren beurteilt werden können, konzentrierte sich ARGOS auch auf eine Lösung mit niedrigem Energiebedarf, so dass das System auch in Umgebungen einsetzbar ist, in denen nicht ständig Energie zur Verfügung steht. Das ist den Forschern durch den Einsatz von energieeffizienten Algorithmen, energiesparenden Kommunikationsmitteln und selbstversorgenden Sensorennetzen gelungen. Die Videosensoren haben automatische Schlafmodi und die verwendete Mikroelektronik wurde auf Energieeffizienz hin optimiert. Mithilfe all der oben genannten Elemente haben die Forscher ein System geschaffen, um lebenswichtige Einrichtungen zu sichern, selbst wenn sie sich über Hunderte von Kilometern erstrecken, wo kein Sicherheitspersonal zur Verfügung steht. Die Technologie kann auch für Wasserkraftwerke und Hafenanlagen verwendet werden, um sich vor Angriffen vom Meer oder von Frachtschiffen in Häfen aus zu schützen. Auch Pipelines, Energieanlagen und Kernkraftwerke werden von der Technologie profitieren können, selbst Gefahren aus der Luft können mithilfe von ARGOS erkannt werden. Infraschallsensoren können die Fahrtrichtungen von Fahrzeugen erkennen und Infrarotkameras und Laserscanner wurden so angepasst, dass sie auch bei Nebel und in der Nacht verlässliche Daten liefern können. Das von Anfang 2014 bis Ende 2015 laufende Projekt erhält RP7-Mittel in Höhe von 3,5 Mio. EUR. Weitere Informationen sind abrufbar unter: ARGOS http://www.argos-project.eu/
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