Programm für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration auf dem Geb iet "Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum", 1998 - 2002
Das thematische Programm "Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum" ist das dritte Programm der ersten Maßnahme des Rahmenprogramms. Die erste Maßnahme behandelt Programme im Bereich Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration.
Das Ziel dieses Programms ist die Förderung von Forschungsmaßnahmen, die einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit leisten, und insbesondere solcher Maßnahmen, die beide Ziele verfolgen. Die Wirtschaft wird eine Rolle bei der Bestimmung der Bereiche zur Zusammenarbeit sowie bei der Zusammenführung und Integration der Projekte, vor allem der bereichsübergreifenden Projekte, spielen (parallel zur Wertschöpfungskette). Die Technologieübernahme und Innovationen sind in ganz Europa effizienter gewährleistet. Die Forschung wird sich auf eindeutig bestimmte Anforderungen beziehen, darunter:
- Reaktion auf sozioökonomische Anforderungen durch die Förderung holistischer Ansätze, die Stärkung innovativer Kapazitäten und die Förderung der Unternehmensgründung und der Schaffung von Diensten, die auf neuen Technologien und Möglichkeiten des neuen Marktes basieren. Parallele Forschungsmaßnahmen im Bereich der nachhaltigen Mobilität und umweltfreundlicher Prozesse, Produkte und Dienste zur Verbesserung der Lebensqualität;
- Förderung der europäischen Wertschöpfung durch Lösung der grenzüberschreitenden Probleme aufgrund der verschiedenen Leitaktionen und Mobilisierung nationaler und anderer FTE-Ressourcen zum Erhalt greifbarer Ergebnisse in kostenintensiven Technologien;
- Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit in Europa durch Überbrückung der Kluft zwischen wissenschaftlichen Kenntnissen und Innovation sowie Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität durch die Förderung der Produktionssysteme und der organisatorischen Konzepte (wie z.B. Öko-Industrien).
- Beachtung der Menschenrechte und eines grundlegenden ethischen Rahmens während der gesamten Maßnahmen.
Dieses spezifische Programm basiert auf Leitaktionen, generische Maßnahmen im Bereich Forschung und technologische Entwicklung sowie auf Unterstützungsleistungen für Forschungsinfrastrukturen. Die Leitaktionen sollen die Bemühungen in verschiedenen Forschungsbereichen zusammenführen. Hierbei handelt es sich um eine fachübergreifende Dimension, die außerdem zwischen den Forschungsmaßnahmen im Bereich Werkstoffe, Messung und Prüfung sowie Unterstützung für Forschungsinfrastrukturen gefördert wird. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Förderung und Unterstützung der Beteiligung von KMU.
Die Förderung von Forschungstätigkeiten, die zur Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit beitragen.
Die Maßnahmen des Programms umfassen vier Leitaktionen und zwei Forschungsaktion en. Diese sind:
- Innovative Produkte, Verfahren und Organisationsformen. Allgemeines Ziel dieser Leitaktion ist die Entwicklung neuer und verbesserter Entwurfsverfahren, fortgeschrittener Ausrüstungen und Produktionsverfahren, die zur Steigerung der Qualität und zur Senkung der Kosten von Verfahren, Dienstleistungen und Produkten, zur Verringerung negativer Auswirkungen auf den Lebenszyklus und zu einem besseren Verständnis der "immateriellen Faktoren" (Organisation, Verwaltung, Logistik, Telearbeit usw.) beitragen. Bei voller Integration in die jeweiligen Industrieprozesse werden diese Verfahren und Ausrüstungen zur Steigerung der Beschäftigung beitragen. Bei der Durchführung der Leitaktion sollte der Schwerpunkt auf einem integrierten Konzept für Produktionssysteme liegen, die Produkte, Produktionsmittel, Verfahren und Organisation umfassen. Besondere Beachtung wird der Zusammenfassung und Integration von Vorhaben in Zielgruppen geschenkt werden, was das integrierte Konzept unter Berücksichtigung sozioökonomischer und ökologischer Aspekte erleichtern wird. Die FTE-Prioritäten sind:
. Effiziente Entwurfs- und Produktionsverfahren;
. Intelligente Produktion;
. (tm)koeffiziente Technologien;
. Organisation der Produktion und Arbeit.
- Nachhaltige Mobilität und Zusammenwirken der Verkehrsträger (Intermodalität). Allgemeines Ziel dieser Leitaktion ist, langfristig ein besseres Gleichgewicht zwischen dem wac hsenden Mobilitätsbedarf und der Beachtung ökologischer, sozialer und wirtschaft licher Sachzwänge sowie sicherheitstechnischer Anforderungen zu erzielen. Die FT E-Prioritäten sind:
. Modale und intermodale Verkehrsmanagementsysteme;
. Infrastrukturen und ihre Schnittstellen zu Verkehrsmitteln und -systemen;
. Sozioök onomische Szenarien für die Mobilität von Menschen und Gütern.
-Landverkehrst echnologien und Meerestechnologien. Ziel dieser Leitaktion ist einerseits die Schaffung der technologischen Grundlagen für die Entwicklung und Validierung der neuen Generation von Fahrzeugen, Schiffen, Offshore-Strukturen sowie intelligente n und effizienten Schnittstellen für die logistischen Infrastrukturen und andere rseits die Entwicklung der Offshore-und Unterwassertechnologien, die eine nachha ltige Nutzung der marinen Ressourcen ermöglichen. Die FTE-Prioritäten sind:
. K ritische Technologien für Straßen- und Schienenfahrzeuge;
. Innovative Konzepte für Straßen- und Schienenfahrzeuge;
. Schnittstelle Mensch-Fahrzeug;
. Fortge schrittene Technologien für die Entwicklung von Schiffen und maritimen Strukture n (Offshore-Bauten);
. Nutzung der Seewege und der Wasserstraßen für den Güter-und den Personentransport;
. Technologien für rationelles und nachhaltiges Meeresmanagement.
-Neue Perspektiven für die Luftfahrt. Diese Leitaktion ist in der Hauptsache darauf ausgerichtet, die Entwicklung von Flugzeugen einschließlich ihrer Teilsysteme und Komponenten zu erleichtern, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu fördern und gleichzeitig das nachhaltige Wachstum des Lufttransports zu gewährleisten. Die FTE-Prioritäten sind:
. Akquisition der kritischen Technologien;
. Technologieintegration für eine neue Generation von Flugzeugen;
. Operationelle Leistungsfähigkeit und Sicherheit.
- Maßnahmen im Bereich der generischen Forschung und Technologieentwicklung, die sich vorrangig auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:
. Neue Werkstoffe sowie ihre Fertigung und Transformation;
. Neue Werkstoffe und Produktionstechnologien im Stahlsektor;
. Meß- und Prüfwesen.
- Die Maßnahmen zur Förderung der Forschungsinfrastrukturen sind auf die optimale Nutzung verteilter mittlerer und großer For schungseinrichtungen, den raschen Transfer vorhandener und ergänzender FTE-Ergebnisse zur Umsetzung in industrielle Anwendungen und die Verbesserung und Interoperabilität gemeinsamer Protokolle und des Datenaustauschs ausgerichtet. Flankierende Maßnahmen umfassen:
. Flankierende Maßnahmen für Forschungsinfrastrukturen , Sensibilisierung und Zugang;
. Einrichtung virtueller Institute;
. Unterstüt zung für die europäischen metrologischen Infrastrukturen;
. Entwicklung von Referenzdatenbanken.
Die Kommission wird von einem Programmausschuss aus Vertretern der Mitgliedstaaten und einem ernannten Vorsitzenden aus der Kommission unterstützt. Die Kommission ist verantwortlich für die Aufstellung eines Zeitplans und die Koordinierung von Vereinbarungen sowie für die Aufstellung der Auswahl- und Teilnahmekriterien und die Vorkehrungen zur Anwendung dieser Kriterien für die jeweiligen Maßnahmen. Sie wird den Ausschuss regelmäßig über die allgemeinen Fortschritte bei der Umsetzung des Programms informieren.
Finanzielle Unterstützung der Maßnahmen im Bereich Forschung und technologische Entwicklung, die im Rahmen des Programms "Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum" durchgeführt werden, wird im Rahmen verschiedener Kategorien "indirekter FTE-Maßnahmen" geleistet, die von Drittparteien unter mit der Gemeinschaft abgeschlossenen Verträgen durchgeführt werden.
Die Teilnahme an dem Programm steht allen juristischen Personen offen, die in einem Mitgliedstaat oder in einem assoziierten Staat ansässig sind. Zudem bestehen Vorschriften für die Teilnahme juristischer Personen aus Drittländern und internationaler Organisationen, sofern ihre Teilnahme im Interesse der Gemeinschaft ist. Die GFS kann an den indirekten Maßnahmen des Programms teilnehmen.
Die Kommission wird die Komplementarität innerhalb und zwischen den verschiedenen Leitaktionen und Programmen sowie mit der GFS sicherstellen. Dies soll für Verfahren sorgen, die es der Wirtschaft, öffentlichen Behörden, Anwendern und den Forschungsgemeinschaften ermöglichen, zusammen an der Lösung gemeinsamer Probleme zu arbeiten, insbesondere in Bereichen wie intelligente Fertigungssysteme, Mikrosysteme, Luftfahrzeuge der nächsten Generation und andere Verkehrsmittel oder Verkehrsmanagement.
Vor allem soll die Koordinierung innerhalb dieses thematischen Programms sowie mit anderen thematischen Programmen insbesondere im Bereich der Forschung im Verkehrswesen und mit horizontalen Programmen, vor allem denjenigen, die Aktivitäten im Zusammenhang mit Innovation und Teilnahme von KMU umfassen, gewährleistet werden. Darüber hinaus wird die Koordinierung zwischen EUREKA, COST und anderen forschungsbezogenen Instrumenten gefördert.
Jegliche Projektvorschläge, die unter diesem Programm gefördert werden sollen, werden von der Kommission mit Unterstützung unabhängiger Experten im Anschluss an Aufrufe zur Vorschlagseinreichung auf der Grundlage der spezifischen Prioritäten des Programms und des Arbeitsprogramms bewertet.
Die Kommission und unabhängige Experten sind auch für die jedes Jahr durchzuführende Überwachung der Umsetzung des Programms verantwortlich. Insbesondere werden sie die Angemessenheit der Ziele, Prioritäten und finanziellen Ressourcen überprüfen und gegebenenfalls Vorschläge zur Anpassung oder Ergänzung des Programms vorlegen.