Forschungsprogramm (EWG) über Werkstoffe (Rohstoffe und hochentwickelte Werkstoffe) Hochentwickelte Werkstoffe (EURAM) -, 1986-1989
Dieses erste EURAM-Programm wurde als ein Unterprogramm des Forschungsprogramms über Werkstoffe von 1986-1989 durchgeführt. Die anderen Unterprogramme umfaßten in erster Linie Rohstoffe und Holz (einschließlich Kork) als erneuerbarer Rohstoff. EURAM wurde anschließend mit BRITE als Teil von BRITE/EURAM I (1989-1992) integriert.
Das Programm beruhte auf neuen Werkstoffamilien in der ursprünglichen Phase der Entwicklung und die - in den meisten Fällen - in den kommenden Jahren einen begrenzten Markt haben. Ein sehr kleiner Teil des Programms war der Veredelung traditioneller Werkstoffe gewidmet. Angesichts der Tatsache, daß Werkstoffe für Elektronik ausschließlich vom Programm ESPRIT, Eisenwerkstoffe durch den ECSC, und Superleichtmetalle durch die Programme OST 50, 501 und 505 erfaßt werden, fehlten im Rahmen von EURAM nur zwei wichtige Werkstoffamilien: Polymere und Elastomere. Außerdem fehlte die Supraleiterkeramik, ein Gebiet, das zur Zeit der Programmeinrichtung noch nicht aufgetaucht war.
Zur Schaffung der Grundlage für eine Gemeinschaftspolitik zur Unterstützung der Forschung und Entwicklung im Bereich hochentwickelte Werkstoffe und zur Koordination einzelstaatlicher Programme.
Drei wichtige Forschungsbereiche:
- Metallwerkstoffe:
. Auf leichtem Aluminium beruhende Leichtmetalle;
. Auf leichtem Magnesium beruhende Leichtmetalle;
. Auf leichtem Titan beruhende Leichtmetalle;
. Elektronische und elektrische Kontaktwerkstoffe;
. Hochleistungs-Magnetwerkstoffe;
. Werkstoffe zur Oberflächenbeschichtung für Maschinen-, Werkzeug- und Schneideausrüstung;
. Dünnwandige Gußteile;
- Keramiktechnik:
. Optimierung der Keramiktechnik;
. Untersuchung der Metall-/Keramik-Grenzflächen: Metallkeramik;
. Keramikverbundstoffe mit Fasern und Haarfasern;
. Hochtemperaturverhalten von Keramiktechnik;
Verbundwerkstoffe:
. Organische Matrix-Verbundstoffe;
. Metallische Matrix-Verbundstoffe;
. Keramische Matrix-Verbundstoffe;
. Andere spezifische hochwertige Werkstoffe.
Die Kommission trug mit Hilfe des Beratenden Ausschusses (CGC) über Rohstoffe und andere Werkstoffe die Verantwortung für die Implementierung des Programms durch Verträge mit Kostenbeteiligung und Koordination und Ausbildungsmaßnahmen.
Was das Ziel der ausgeführten Forschung betrifft (zur Schaffung einer Grundlage für eine Gemeinschaftspolitik zur Unterstützung der F&E im Sektor hochentwickelte Werkstoffe und zur Koordination nationaler Programme) war die Kommission aufgerufen, alle zwei Jahre folgende Arbeiten auszuführen:
- Eine Bewertung europäischer F&E-Fähigkeiten auf dem Sektor hochentwickelte Werkstoffe, nach Gebiet, Mitgliedstaat und in der Gemeinschaft insgesamt, durch Vergleich mit den technologischen Fähigkeiten Japans und der USA;
Eine mittelfristige Analyse und Einschätzung der Erfordernisse in den verschiedenen Sektoren der europäischen Industrie im Zusammenhang, falls erforderlich, mit anderen Gemeinschaftsprogrammen, die sich mit Werkstoffen befassen.
Die Kommission war bevollmächtigt, Vereinbarungen mit Drittländern abzuschließen, insbesondere mit den an europäischer Kooperation auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung (OST) beteiligten Ländern, mit der Absicht diese entweder vollständig oder teilweise mit dem Programm zu assoziieren.
Eine frühe Evaluation des Programms (die Forschung war gerade angelaufen und in einigen Fällen waren die Verträge noch nicht unterschrieben) wurde durch ein Gremium mit externen unabhängigen Experten durchgeführt und durch die Kommission im November 1988 veröffentlicht.