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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Alcohol Measures for Public Health Research Alliance (AMPHORA)

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Paneuropäische Initiative zur Verringerung des Alkoholkonsums

Der europäische Pro-Kopf-Konsum von Alkohol, der höchste in der Welt, beeinträchtigt die Gesundheit, verringert die Leistungsfähigkeit und ist jährlich für mehr als 138.000 Todesfälle verantwortlich. Alkoholische Getränke enthalten genotoxische Karzionogene wie Ethanol und Acetaldehyd, welche in Europa jedes Jahr zu etwa 26.000 Todesfällen aufgrund von Krebs führen.

Das von der EU mitfinanzierte Projekt 'Alcohol measures for public health research alliance' (AMPHORA) ist eine Zusammenarbeit zwischen 13 europäischen Ländern, um evidenzbasierte Richtlinien für die Politikgestaltung zur Verringerung des Alkoholkonsums zu liefern. Damit lassen sich die Zahl vorzeitiger Todesfälle und die Belastung für Gesundheit und Sozioökonomie durch Alkoholgenuss senken. AMPHORA-Mitglieder führten umfangreiche Forschungsarbeiten durch, um Faktoren zu bestimmen, welche den Alkoholkonsum, seine sozioökonomische Auswirkung sowie Maßnahmen zur effektiven Verringerung des Konsums fördern oder senken. Forscher zeigten auf, dass der Alkoholkonsum in der EU um ein 600-Faches über den Sicherheitsgrenzwerten liegt, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit für die Gefährdung durch Karzinogene festgelegt werden. Neben gesundheitlichen Problemen und vorzeitigen Todesfällen steht Alkohol auch mit Verletzungen, Gewaltverbrechen und verringerter Leistungsfähigkeit in Zusammenhang. Die Projektpartner haben herausgefunden, dass steigende Alkoholpreise, eine Beschränkung der Alkoholverfügbarkeit, das Verbot von Alkoholwerbung in allen Medienformen (einschließlich Internet) den Konsum effektiv verringern könnten. Länder mit strengeren und umfassenderen Alkholrichtlinien wiesen insgesamt einen geringeren Konsum auf als solche mit liberalen Gesetzen. Maßnahmen wie das Festlegen gesetzlicher Altersgrenzen für den Alkoholkonsum, das Senken der vorgeschriebenen Promillegrenze für das Führen von Fahrzeugen und die Lizenzierung von Cafes und Geschäften, die Alkohol verkaufen dürfen, sind ebenfalls wirksam. Zudem haben sich zeitnahe Interventionen durch Beratung durch Hausärzte und Allgemeinmediziner bei der Reduzierung des Gesamtverbrauchs von starken Trinkern als effektiv erwiesen. Dies hat nicht nur ihre Gesundheit und Produktivität verbessert, sondern auch die assoziierten Gesundheitskosten reduziert, die durch schlechte Gesundheit und vorzeitigem Tod verursacht werden. Es wurden potenzielle Barrieren zur effektiven Reduzierung des Alkoholverbrauchs ermittelt. Dazu gehören die Lobby-Maßnahmen der Alkoholindustrie, inadäquate Implementierung einer evidenzbasierten Politik und fehlende, weit verbreitete Beratung für starke Trinker. Des Weiteren müssen die fehlenden standardisierten und harmonisierten Alkoholrichtlinien in Europa sowie zeitnahe Überwachungs- und Beobachtungsprogramme angegangen werden. Die Ergebnisse des Projekts AMPHORA wurden auf der Projekt-Website, auf zwei wissenschaftspolitischen Veranstaltungen, in über 30 Veröffentlichungen, Präsentationen, Workshops und auf Postern, Pressekonferenzen und in Pressemitteilungen, in einem E-Book, in Newslettern, Videos und im AMPHORA-Manifest veröffentlicht. Die Projektergebnisse haben erfolgreich kosteneffektive Maßnahmen im Rahmen der Alkoholpolitik zur Reduzierung des Alkoholverbrauchs in Europa beschrieben. Diese können zu Verbesserungen der Gesundheit und des Wohlbefindens, zu verringerten Ungleichheiten und zu verbesserter Produktivität führen. Gesundheit bedeutet schließlich auch Wohlstand.

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