Kombination umweltfreundlicher Pestizide
Das EU-gestützte Projekt "Development of new ecological pesticides by incorporation of synergic bio molecules" (BIMOSYN), das aus Hochschulen sowie fünf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zusammengesetzt ist, wurde ins Leben gerufen, um sich mit diesen Bedenken zu befassen. Die Wissenschaftler untersuchten die Verwendung von vielversprechenden Pflanzenextrakten aus antioxidativen und medizinischen Pflanzen in bestimmten Insektiziden und Fungiziden. Das Ziel hierbei war, die toxische Chemikalienkonzentration zu verringern und gleichzeitig die Wirksamkeit gegen Schädlinge zu erhöhen. Die Wissenschaftler waren sehr erfolgreich in diesem Bestreben und konnten mehrere Durchbrüche erzielen. Nach dem Screening mehrerer Extrakte wurden zwei Verbindungen für die Nutzung in Holzschutzmitteln und urbanen Pestiziden in die engere Auswahl genommen. Tests wurden durchgeführt, um das Zusammenwirken der ausgewählten Chemikalien zu verbessern und das Verhältnis zwischen Extrakten und Bioziden zu optimieren. Durch den Einsatz dieser Extrakte mit Holzschutzmitteln erhöhten die Projektpartner mit Erfolg die Resistenz von Holz gegen die Zersetzung durch Pilze und xylophage Insekten wie Termiten und Borkenkäfer. Mehrere mit Extrakten kombinierte Insektizide wiesen eine bessere Wirksamkeit gegen Stubenfliegen auf als Insektizide allein. Die Projektpartner entwickelten auf Wasser basierende Biozid-Prototypformulierungen für urbane Pestizide und Holzschutzmittel, die gute chemische Stabilität und biologische Wirksamkeit aufwiesen, nachdem das Extraktionsverfahren optimiert wurde. Gemäß den europäischen Normen wurde ihre Wirksamkeit und Ökotoxizität gegen bestimmte Pilze, Termiten und Hausbockkäferlarven getestet, die Ergebnisse vielen vielversprechend aus. Die BIMOSYN-Mitglieder arbeiteten anschließend an der industriellen Validierung ihrer Prototypen durch echte Einsätze, beispielsweise Tests der Nutzholzimprägnierung mit Formulierungen in einem Autoklav. Die Fungizide zeigten eine Holzpenetration von bis zu 20 mm und erfüllten die Kriterien für die Anwendung bei Zäunen und Türen, die nicht dauerhaft Süß- oder Salzwasser ausgesetzt sind. Die Insektizide demonstrierten Wirksamkeit gegen Kakerlaken, waren jedoch aufgrund des Pflanzenextraktions- und -additionsverfahrens nicht kommerziell rentabel. Nach weiteren Optimierungsarbeiten und der Patentierung arbeiten die KMU nun an der Kommerzialisierung der Holzschutzmittel und sprühbaren Insektizide. Neben den positiven Auswirkungen auf den Holzschutz und die urbane Schädlingsbekämpfung werden diese umweltfreundlichen Produkte die Luft-, Boden- und Grundwasserverschmutzung reduzieren.