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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Recruitment and activation of brown adipocytes as preventive and curative therapy for type 2 diabetes

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Braunes Fettgewebe in der Adipositastherapie

Weltweit sind Milliarden von Menschen übergewichtig (adipös). EU-finanzierte Forscher untersuchten nun das therapeutische Potenzial von braunem Fettgewebe (brown adipose tissue, BAT) zur Behandlung von Adipositas und Diabetes.

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Bei Adipozyten (Fettzellen) unterscheidet man zwischen weißem und braunem Fettgewebe. Ein Überschuss an weißem Fettgewebe (white adipose tissue, WAT), das chemische Energie speichert, führt zu Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. BAT hingegen verteilt Wärmeenergie und ist umgekehrt proportional zu Alter und BMI (Body-Mass-Index). Mitunter wird braunes von weißem Fettgewebe umschlossen (so genanntes BRITE, brown-in-white). Einer neuen Studie zufolge könnte eine Aktivierung von BAT die Glukoseverbrennung stimulieren und so die systemische Insulinsensitivität bei Diabetespatienten verbessern. Die Forscher gehen davon aus, dass bereits 50 g aktives BAT den täglichen Energieverbrauch um 20 % steigert. Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Biotech-Unternehmen untersuchten im Rahmen des Projekts DIABAT (Recruitment and activation of brown adipocytes as preventive and curative therapy for type 2 diabetes), wie braune Fettzellen aktiviert werden können, um den Stoffwechsel anzuregen und damit Adipositas gegenzusteuern. DIABAT entwickelte neue Zell- und Tiermodelle sowie gemeinsame Protokolle und Standardarbeitsverfahren (SOP), um mit diesen Werkzeugen und Technologien genauere Einblicke in die Differenzierung, Funktion und physiologische Regulierung von braunen Fettzellen zu gewinnen. Auch wurden neue Signalwege enthüllt, über die BAT-Zellen aktiviert oder gebildet werden können. Um BAT-bezogene metabolische Parameter zu überwachen, entwickelte DIABAT Prototyp-Module für ein mobiles Gerät und geeignete bildgebende Verfahren und Analysemethoden für die Überwachung der BAT-Aktivität beim Menschen (in situ). Eine faszinierende und bedeutsame Neuigkeit war, dass das Erzeugen von Wärme im Körper bei kalter Umgebungstemperatur Insulinresistenzen bei Typ-2-Diabetes gegensteuern kann. Man entdeckte weiterhin viele Ernährungsbestandteile und pharmakologische Substanzen, die sich zur Aktivierung von BAT und BRITE eignen, insbesondere eine Gallensäure, die für die menschliche Thermogenese und BAT-Aktivierung wichtig ist. Die Ergebnisse von DIABAT wurden in 120 unabhängigen Fachbeiträgen, Übersichtsartikeln, zahlreichen gemeinsamen Forschungsberichten, einer Broschüre und in Pressemitteilungen veröffentlicht. Mit Therapien, die den Energieverbrauch durch BAT-Aktivierung erhöhen, könnten Stoffwechselerkrankungen geheilt werden, ohne dass Risiken bisheriger Ansätze in Kauf genommen werden müssen. Die kommerzielle Nutzung der regenerativen Technologien von DIABAT wird die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen im biomedizinischen Bereich fördern.

Schlüsselbegriffe

Adipositas, braunes Fettgewebe, Stoffwechselstörungen, Diabetes, BRITE, Kälteanpassung, Gallensäure

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