Elektrische Behandlung reinigt kontaminierte Umgebungen
Elektrokinetische Transportprozesse (EK) sind Teil einer neuen Technologie, bei der geringer Gleichstrom zur Reinigung von Böden und Abfällen zum Einsatz kommt. Das Verfahren beseitigt bestimmte Elemente aus der Umwelt und hat Anwendungen in der Bodensanierung, Abfallbehandlung und Nährstoffrückgewinnung. Die EU-finanzierte Initiative ELECTROACROSS (Electrokinetics across disciplines and continents: An integrated approach to finding new strategies to sustainable development) unterstützte die Elektrokinetikforschung in ganz Europa. Das Projekt stellte Untersuchungen zum Einsatz der Elektrokinetik im Zusammenhang mit Nährstoffrückgewinnung, Sanierung von organischen und anorganischen Schadstoffen sowie der Instandsetzung von durch Salz beschädigten Gebäuden an. Die Forscher entwickelten eine neue Methode zur Entfernung von wertvollem, als Abfall anfallendem Phosphor aus Abwässern durch Kopplung von Elektrokinetiktransport mit Nanofiltration. Sie erprobten überdies, ob mittels Elektrokinetik Schadstoffe wie etwa Pestizide und Schwermetalle aus Böden und Klärschlämmen entfernen werden können. Im Allgemeinen konnten die Proben durch eine Kombination von elektrokinetischem Transport und Elektrodialysebehandlung erfolgreich dekontaminiert werden. Das Team wies nach, dass dieser Prozess zur Restaurierung und Entsalzung von Ziegeln und anderen Baumaterialien verwendet werden könnte, um deren Lebensdauer zu verlängern. Letztlich funktioniert der elektrokinetische Transport auch bei der Dekontamination von Kunststoff- und Phenolabfall in Kombination mit nanotechnologischen Reinigungsmitteln. Bodensanierung und Rückgewinnung verschiedener Schadstoffe aus Abfällen ist ein zunehmend wichtiger Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung. ELECTROACROSS hat eine spannende neue Technologie im Sinne dieses Ziels zur Anwendung gebracht.
Schlüsselbegriffe
elektrokinetischer Transport, kontaminierende chemische Stoffe, Umwelt, Bodensanierung, Abfallbehandlung