Solargetriebene Nanotechnik für sicheres Trinkwasser
Sogar in sehr geringen Konzentrationen können bakterielle Toxine, Pestizide und andere Chemikalien im Wasser schwere Gesundheits- und Umweltprobleme nach sich ziehen. Konventionelle Behandlungsmethoden wie das Chloren, Filtern und die Adsorption mit Aktivkohle können nicht alle toxischen Schadstoffe entfernen. Doch Forscher haben jetzt neue Wege für die Behandlung eingeschlagen. Im Rahmen der EU-finanzierten Initiative "Water detoxification using innovative vi-nanocatalysts" (CLEAN WATER) ist es ihnen gelungen, eine tragfähige und effiziente alternative Technik zu entwickeln. Sie betteten Sonnenenergie in ein System ein, das mit Hilfe von Nanotechnik gefertigte Titankatalysatoren und Membranen verwendet. Aufgrund ihrer Reaktion auf Sonnen- und sichtbares Licht, sind Katalysator und Membrane photokatalytisch aktiv. Den Forscher gelang es, ein nachhaltiges Wasserreinigungsgerät zu entwickeln, indem sie ihre Ultrafiltrierungsmembran in einen Reaktor integrierten. Sie vergrößerten den Maßstab und die Verfahren in einer Pilotstudie, um Kosten und Effizienz im größeren Maßstab zu bestimmen. Die Vision des Projekts war es, den Reaktor für Seen, Tanks und kontinuierliche Strömungssysteme für öffentliche Wasserversorgung tauglich zu machen. Die Leistung dieser hochreaktiven Photokatalysatoren übertrifft die handelsüblicher Titandioxid-Katalysatoren. Zwei Patente, 48 Zeitschriftenartikel und 152 Konferenzpräsentationen sind ein Beleg für die wissenschaftliche Innovation, die aus diesem Projekt hervorging. Potenzielle Endnutzer haben bereits ihr Interesse an der neuen Technologie ausgedrückt, die auch für die Luftreinigung, die Wasserstoffproduktion und für Solarzellen eingesetzt werden könnte.