Afrika-Europa-Erdbeobachtungsprojekt
Die "Europe Africa Marine Network" (EAMNET) baute ein Netzwerk für Küsten- und Meeresbeobachtungen auf, um eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Das Netzwerk verknüpfte EO-Informationsanbieter, Anwendernetzwerke und Kompetenzzentren in Afrika und Europa. EAMNET führt Kapazitätsaufbau und Wartung durch und baute auf der vorhandenen Infrastruktur und dem Know-how auf, sodass bilaterale Forschung und Beschäftigungsmöglichkeiten für afrikanische Wissenschaftler erweitert wurden. Das Gesamtziel der Initiative war es, die Nutzung der EO-Daten für Küsten- und Meeresüberwachung zu verbessern und ein afrikaweites Beobachtungssystem zu entwickeln. Der Zugang zu Nah-Echtzeit-Daten zieht eine Reihe von wissenschaftlichen und Umweltüberwachungsanwendungen nach sich. Dazu gehörten die Überwachung der schädlichen Algenblüte, die Bewegung von Sedimenten an Küsten und die Lage von Wirbeln und Auftrieben, die oft bevorzugte Standorte für die Fischerei sind. Die Daten wurden auch für die Entwicklung und Aktualisierung von Computermodellen genutzt. EAMNET installierte auch fünf operative GEONETCAST-Satelliten-Empfangsstationen in Benin, Elfenbeinküste, Ägypten, Mosambik und Uganda. Darüber hinaus wurde Forschungseinrichtungen der Zugang zu Satellitendaten gewährt, wodurch es ihnen möglich ist, Meeresgebiete (und den Victoria-See in Uganda) besser zu bewirtschaften. Das Projekt lieferte auch eine Schnittstelle zwischen Initiative des europäischen GMES (Global Monitoring for Environment and Security) und afrikanischen Initiativen wie AMESD und MESA. Durch den Austausch von Personal in Afrika und Europa wurde der Einsatz bewährter Verfahren gewährleistet. Ein Master-Level-Modul in EO wurde an den Universitäten von Kapstadt, Dar-es-Salaam und Ghana sowie anderen Universitäten eingerichtet. Open-Access-Unterrichtsmaterialien wurden auch für Selbstlerner entwickelt. Darüber hinaus wurde eine regelmäßige wissenschaftliche Präsenz auf der Konferenz der afrikanischen Gesellschaft für Fernerkundung der Umwelt (African Association for Remote Sensing of the Environment, AARSE) etabliert. Der Erfolg von EAMNET wird afrikanischen Wissenschaftlern einen einfachen Zugriff auf Erdbeobachtungsdaten zu niedrigen Kosten ermöglichen. Der daraus resultierende Gewinn an Expertise wird die nachhaltige Entwicklung in Afrika unterstützen, indem Meeres-EO-Daten voll ausgeschöpft werden.
Schlüsselbegriffe
Erdbeobachtung, marin, Küsten, nachhaltige Entwicklung, Meeresüberwachung, Umweltüberwachung, Satellit, Meereswissenschaften