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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Campylobacter control - novel approaches in primary poultry production

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Kerngesundes Geflügel für Europa

Der Verzehr von mit Campylobacter kontaminiertem Geflügel und anderem Fleisch verursacht bei den betroffenen Menschen schwere Durchfallerkrankungen. Eine von der EU finanzierte Fünfjahresinitiative arbeitete daran, die Produktion von campylobacterfreien Geflügel in Europa ein greifbare Nähe zu rücken.

Ein Konsortium von 10 Institutionen, das Projekt CAMCON (Campylobacter control - novel approaches in primary poultry production), arbeitete mit Eingangsdaten aus sieben europäischen Ländern. Sie untersuchten ursächliche Risikofaktoren für Keimverschleppung und bakterielle Besiedelung und bestimmten wirksame Methoden, mit denen eine derartige Kontamination des Geflügels zu verhindern oder zu behandeln ist. Das CAMCON-Konsortium konnte maßgebliche Meilensteine setzen. Es wurden europaweit mehrere Versuchsfarmen mit Masthähnchen aufgebaut und mehr als 100 Hühnerherden auf Kontamination getestet. Leider wurden über 50 % der Tiere positiv auf Campylobacterverseuchung getestet. Kein Betrieb war vollständig campylobacterfrei. Zur Bewertung der Ausbreitung von Bakterienunterarten auf geografischer Basis ist derzeit in Norwegen, Polen und Spanien eine MLST-Typisierung (Multilocus Sequence Typing) auf Campylobacter jejuni im Gange. Ein interessantes Resultat ist die bei Fliegen und Masthähnchen vorgefundene Ähnlichkeit der Campylobacter-MLST-Typen. Den Studienergebnissen folgte die Realisierung einer Pilotstudie in zwei Betrieben, um die Wirksamkeit von Fliegenschutzgittern zu bewerten. Die Resultate offenbarten die Notwendigkeit einer grundlegenden biologischen Sicherheit zusammen mit der Realisierung des Einsatzes von Fliegengittern. Die Projektpartner erprobten überdies die Wirksamkeit von Maßnahmen vor dem Schlachten zur Vermeidung der Campylobacterkontamination unter Einsatz von Verfahren wie Phagentherapie und Impfung. Mit Ausnahme der In-ovo-Impfung von bebrüteten Hühnereiern fand man keine vielversprechenden Interventionen. Die CAMCON-Partner wandten zur Überwachung von Masthähnchenherden und zum Kontaminationsnachweis Verfahren wie zum Beispiel Luftprobennahme, Partikelgrößenprofilierung und Probenahme von Stiefelsocken an. Ein Vergleich der Verfahrensweisen ergab, dass die kostengünstigste Methode zum Campylobacternachweis eine Luftprobenahme mit Hilfe von Filtern, gekoppelt mit quantitativer Polymerasekettenreaktion (qPCR), ist. CAMCON hat außerdem mittels illustrierter Ordner zum Thema Biosicherheit, Diavorträgen und Postern sowie der Aufstellung einer grundlegenden Biosicherheits-Checkliste sowie geeigneter internetgestützter Bildungsprogramme für Orientierungshilfe bei der Erzeugung campylobacterfreien Geflügels gesorgt. CAMCON hat ausreichend Daten für ein Zertifizierungsprogramm für Masthähnchenerzeuger und Einzelhändler angesammelt, um Geflügel mit geringem Risiko auf Campylobacterkontamination zu produzieren. Die Projektergebnisse fanden über mehrere wissenschaftliche Publikationen, Poster und Präsentationen auf wissenschaftlichen Tagungen sowie die internationale und nationale Geflügelindustrie Verbreitung. Die erfolgreiche Reduzierung der Häufigkeit von Infektionen des Menschen aufgrund der Verseuchung von Geflügel mit Campylobacter könnte in Zukunft auch bei freilaufenden Vögeln und weiteren Tieren Anwendung finden. Hier sind weitreichende Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Geflügelindustrie in Europa und die Sicherheit der EU-Bürgerinnen und Bürger zu erwarten.

Schlüsselbegriffe

Campylobacter, Geflügel, Fliegengitter, Biosicherheit, Impfung, Luftprobennahme, qPCR

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