Neues Konzept für Myokardialimplantate
Eine derzeit verfügbare Strategie nutzt die Kombination von Zellen mit Polymergerüsten ex vivo, um eine Implantatkonstruktion zu erzeugen. Diese wird dann auf den Herzmuskel aufgesetzt. Hindernisse bei diesen Verfahren sind jedoch die begrenzte direkte funktionale Integration der transplantierten Zellen sowie die das Absterben von Spenderzellen nach der Zelltransplantation in das Myokardgewebe des Empfängers. Das von der EU finanzierte vierjährige Projekt NANOCARD ("Nanopatterned scaffolds for active myocardial implants") unterstützt durch ein Konsortium von 11 Unternehmen und akademischen Partnern Arbeiten in diesem Bereich. NANOCARD will ein neues Konzept für die Konstruktion von Implantaten erstellen. Im Ganzen basiert die Entwicklung auf Hochdurchsatz-Screenings (HTS) zur Identifizierung von spezifischen extrazellulären Matrix (ECM)-Materialien, gefolgt von in-vitro-Tests für die Auswahl von Zellen und Herzgewebebildung sowie eine in-vivo-Erprobung der Implantate an Tieren. NANOCARD konnte die Screenings erfolgreich entwickeln und durchführen und identifizierte ECM-Komponenten, die zur effizientesten Auswahl von Endothel- und Herzmuskelzellen führten. Die Forscher fanden heraus, dass eine niedrige Fibrinkonzentration (7,5 mg/ml) und eine hohe Zelldichte optimale Bedingungen für die Bildung von Gefäßen boten. Die Gerüste wurden Ratten, bei denen man einen Myokardinfarkt ausgelöst hat, ins Herz implantiert. Es gab keine Anzeichen von kardialer oder systemischer Toxizität der implantierten Gerüste. Allerdings konnte man keine positive Wirkung auf die Herzfunktion beobachten. Wichtige Errungenschaften von NANOCARD sind die Bewertung neuer Technologien sowie die Schaffung von Daten für zukünftige Entwicklungen von funktionellen Herzmuskelimplantaten.