Lässt sich der Meeresspiegelanstieg aus schmelzendem Eis ablesen?
Das EU-finanzierte Projekt ICE2SEA ("Estimating the future contribution of continental ice to sea-level rise") führt gezielte Studien zu den wichtigsten Prozessen in Berggletschersystemen, Eiskappen und Eisschilden in der Antarktis und Grönland durch. ICE2SEA entwickelte wichtige Datensätze als solide Basis für die numerische Modellierung von Gletschersystemen. Dazu gehören ein Verständnis der jüngsten Veränderungen von Temperatur und Niederschlag über Grönland sowie kreuzvalidierte Karten von Verlust und Zuwachs des Eises in Antarktis und Grönland. Die Projektmitglieder erstellten auch End-to-End-Projektionen der wahrscheinlichen Folgen von Treibhausgasemissionen auf den Beitrag der Eisschilde und Gletscher zum Meeresspiegelanstieg. Auf Basis dieser Prognose zeigte sich, dass Veränderungen bei Ablagerungen und Abschmelzen des Schnees in Grönland einen zentralen Faktor darstellen werden. Ähnlich werden Veränderungen beim Schneefall direkte Auswirkungen auf die Masse des Eises in der Antarktis haben. Zum Ende des Projekts werden wichtige und einzigartige Datensätze archiviert und der größeren Forschungsgemeinschaft uneingeschränkt zur Verfügung gestellt werden. Diese Ressourcen werden Forschern auf der ganzen Welt dabei helfen, neue Modelle von Eisschilden und Gletschern zu entwickeln, umzusetzen und zu prüfen.