Die aufkommenden Debatte über Ungleichheit
Angesichts immer stärker ausgeprägter Ungleichheiten - vor allem in reicheren Ländern - besteht die Notwendigkeit, die damit verbundenen Veränderungen in sozialen, politischen und kulturellen Bereichen zu studieren. Mit dem Projekt GINI ("Growing inequalities' impacts") sollten bestehende Probleme unterschieden und unterstrichen werden. Die Projektziele drehten sich um drei Bereiche, die für die aufkommende internationale Debatte von Bedeutung sind: unterschiedliche Dimensionen und die genaue Art der verschiedenen Ungleichheiten, Auswirkungen und Maßnahmen. Seit den 1980er Jahren hat sich die Einkommensungleichheit im Großteil der entwickelten Welt verstärkt. Länderstudien zeigten signifikante Unterschiede in der Art und Weise und in welchem Umfang die einzelnen Nationen versucht haben, die damit verbundenen Belastungen zu lindern oder ihre Folgen zu behandeln. Die Forscher untersuchten außerdem länderspezifische Unterschiede hinsichtlich Bildungsungleichheiten sowie die sozialen, politischen und kulturellen Auswirkungen der zunehmenden Ungleichheiten bei Einkommen, Vermögen und Bildung. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt lag auf Umverteilungs- und Bildungspolitiken. Die Projektergebnisse wurden vor allem auf der Abschlusskonferenz, durch die Verbreitung einer Zusammenfassung der Ergebnisse (auch auf der Projekt-Website erhältlich) und in einem speziellen Workshop der Generaldirektion für Beschäftigung, Soziales und Integration verbreitet. Fünf auf dem Workshop vorgestellte Strategiepapiere wurden für die Generaldirektion verfasst. Die GINI-Partner schufen umfangreiches Wissen zum Thema Ungleichheiten bei Einkommen, Wohlstand und Bildung und präsentierten eine vielfältige Reihe von Schlussfolgerungen für die Politik. Diese umfassen unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Sozialstaat, Arbeitslosigkeit und aktive Arbeitsmarktpolitik, Ausgrenzung, Beschaffungspolitik und Bildung.