Beobachtung der extremen Bedingungen des Universums
Gammastrahlen liefern Informationen zur Teilchenbeschleunigung, denn kosmische Phänomene wie Supernova-Explosionen massereicher Sterne und die Bildung schwarzer Löcher beschleunigen elektrisch geladene Teilchen auf unfassbar hohe Geschwindigkeiten. Diese extremen Phänomene werden bis heute kaum verstanden. Mit nie dagewesener Empfindlichkeit, Abdeckung eines großen Frequenzbereichs und hoher zeitlicher Auflösung und Winkelauflösung wird das CTA ermöglichen, die äußerst hochenergetische Strahlung, welche die Erde erreicht, ausreichend detailliert zu untersuchen, um sowohl galaktische als auch extragalaktische Quellen zu untersuchen. Zwei Arrays von Cherenkov-Teleskopen sollen installiert werden, eine in jeder Hemisphäre. Wissenschaftler aus 28 Ländern riefen das Projekt CTA-PP (The preparatory phase for the Cherenkov Telescope Array) ins Leben, um die CTA-Anlagen zu verwirklichen. EU-Mittel trugen dazu bei, das zentrale Projektbüro in Heidelberg einzurichten und umfassende Überprüfungen zur Bestimmung der Teleskopanforderungen zu organisieren. Konkret einigten sich Vertreter von Ministerien und finanzierenden Stellen, die an der CTA-Zusammenarbeit beteiligt waren, auf drei große Prüfungen zur Konstruktion: Die Prüfung der wissenschaftlichen Leistung und der vorläufigen Anforderungen, die Prüfung der vorläufigen Konstruktion und die kritische Konstruktionsprüfung. Das CTA-PP-Konsortium untersuchte auch den rechtlichen Rahmen, der den an der Zusammenarbeit Beteiligten ermöglichen soll, gemeinsam eine neue Forschungsinfrastruktur zu errichten. CTA wird sich von anderen Gemeinschaftsprojekten unterscheiden, bei denen Instrumente im Bereich der Gammastrahlenastronomie betrieben werden. Erstmals wird das CTA einer breiten wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung stehen. Interessierte Astronomen erhalten über einen Bewerbungsprozess Zugriff und Unterstützung. Die Daten werden öffentlich zur Verfügung gestellt und durch virtuelle Beobachtungstools zugänglich sein. Aktuelle Cherenkov-Teleskope verwenden spezielle Datenformate und Analysesoftware. Im Gegensatz dazu wird das CTA einen astronomischen Standard für Datenformate aufnehmen – das Flexible Image Transport System (FITS) – und standardisierte Analysetools anwenden. Darüber hinaus arbeiteten die CTA-PP-Projektpartner eng mit der Industrie zusammen, um den Gesamtaufbau des Systems sowie die Beschaffung der speziellen Komponenten zu optimieren. Für die nächste Generation der TeV-Teleskope werden tausende optische Spiegel gefertigt, geprüft und in jedes der Geräte eingebaut. Das CTA-PP-Projekt legte eine solide Grundlage für die nächste Entwicklungsphase eines der größten Instrumente dieses Jahrzehnts. Das CTA wird ohne Zweifel zu interessanten neuen Entdeckungen zur Entwicklung unseres Universums führen und alle interessierten Wissenschaftler an diesem Prozess teilhaben lassen.
Schlüsselbegriffe
Cherenkov Telescope Array, Gammastrahl, kosmische Phänomene, Astronomie, Flexible Image Transport System