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Inhalt archiviert am 2024-06-18

The Integrated Neurobiology of Food Intake, Addiction and Stress

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Zusammenhang zwischen Verhalten und Esssucht

Die Zunahme von Fettleibigkeit, Suchtverhalten und Stressfaktoren wird immer mehr zum öffentlichen Gesundheitsrisiko. Eine EU-Initiative lieferte nun neue Einblicke in neurobiologische Prozesse bei Stress, Sucht und Essverhalten.

NEUROFAST (The integrated neurobiology of food intake, addiction and stress) erfasste hierzu Daten aus breit angelegten Studien am Menschen und an Nagern, um Zusammenhänge zwischen ernährungsbedingten Krankheiten, Ernährung, Stress und Drogenmissbrauch zu enthüllen. Bislang gibt es kaum Hinweise, dass bestimmte Lebensmittel, Zusatzstoffe oder Bestandteile suchtartiges Verhalten in dem Maße auslösen, wie es bei Drogenmissbrauch der Fall ist. Der noch relativ junge Forschungsbereich widmet sich inzwischen intensiver dem Phänomen "Esssucht", da so bestimmte Verhaltensweisen erklärbar werden sollen, die zu Fettleibigkeit bzw. Adipositas führen. Die Projektpartner untersuchten zunächst, ob der Begriff "Esssucht" überhaupt zutreffend ist und wandten vorhandene diagnostische und neurobiologische Konzepte über substanzbezogene und nicht-substanzbezogene Suchterkrankungen an. Dabei zeigten sich Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Sucht und übermäßigem Essen. Ein Konsens zu "Esssucht" wurde insofern erreicht, als von verhaltensabhängiger Esssucht gesprochen werden kann. So ist der Begriff "verhaltensabhängige Essstörung" passend, da Menschen zum Teil suchtartiges Verhalten zeigen und zuviel Nahrung aufnehmen. Die Daten, die an einer Gruppe jugendlicher Psychiatriepatienten erhoben wurden, zeigten, dass die Sucht nach Essen nicht unbedingt im Zusammenhang mit Fettleibigkeit steht. Obwohl dies noch weiter wissenschaftlich fundiert werden muss, können den neurobiologischen Studien des NEUROFAST-Teams zufolge Lebensmittel das Verhalten so beeinflussen, dass Nahrungsaufnahme und Nahrungswahl das Adipositasrisiko erhöhen. Eine Sucht für bestimmte Makronährstoffe wurde beim Menschen nicht bestätigt. Allerdings fanden sich Hinweise darauf, dass das Gehirn Makronährstoffe in der Nahrung erkennen kann und sich dies unmittelbar auf das Essverhalten auswirken kann. In epidemiologischen Studien wurden Risikofaktoren aufgezeigt, durch die es zu Drogensucht und Essstörungen kommen kann, und auch, dass solche Faktoren stark von Alter, Geschlecht, Art der Probe und individueller Diagnosen abhängen. Forschungen zum Arbeitsumfeld zeigten, dass Personen unterschiedlich auf die gleiche Stresssituation reagieren, und zwar je nach Ernährungsgewohnheiten und Körpergewicht. NEUROFAST verlagerte den Fokus von der Ernährung auf das Verhalten, um auslösende Faktoren und Bedingungen zu definieren, die zu Übergewicht führen oder dazu beitragen. Es lieferte damit wichtige Maßgaben für die künftige Behandlung und Prävention verhaltensbedingter Essstörungen.

Schlüsselbegriffe

Esssucht, Fettleibigkeit, Nahrungsaufnahme, Stress, Esssucht

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