Verbesserte Nachweise für resistente Tuberkulosestämme
Die Früherkennung von Arzneimittelresistenzen ist eines der primären Ziele von TBC-Kontrollmaßnahmen, denn sie erleichtert die zielgerichtete Behandlung und Überwachung von Resistenzen, vor allem im Hinblick auf die Ausbreitung multiresistenter (MDR) und extensiv resistenter (XDR) Stämme des TBC-Erregers. Der Resistenznachweis mit so genannten "herkömmlichen Methoden" beruhte bislang darauf, einen Tuberkuloseerreger zusammen mit Antibiotika in Zellkultur zu bringen, um zu beobachten, ob er sich trotzdem vermehrt. Die Methode ist allerdings zeitaufwändig, was die Nachfrage nach einfacheren, zuverlässigeren Schnelltests steigen lässt. Hauptziel des EU-finanzierten Projekts FAST-XDR-Detect (Development of a two-approach plate system for the fast and simultaneous detection of MDR and XDR M.tuberculosis) war es, einen Schnelltest für resistente Tuberkulosestämme zu entwickeln. Die Projektpartner verwendeten eine Methode zur reversen Hybridisierung (Rifoligotyping), bei der genomische Sequenzen von Bakterien aus Patientenproben amplifiziert und mit Sequenzen des Wildtyps hybridisiert werden. Dieser molekulare Assay wurde für den Nachweis von Resistenzen gegen die beiden am häufigsten eingesetzten Tuberkuloseantibiotika Rifampicin und Isoniazid optimiert. Gleichzeitig wurde ein Assay optimiert, mit dem resistente Stämme direkt in Speichelproben nachgewiesen werden können, gleichzeitig MDR- und XDR-resistente Stämme zu identifizieren. Der Assay ist zeitsparend und weist Resistenzen anhand phänotypischer Kriterien nach. Weiterhin wurden neue resistenzvermittelnde Mutationen sequenziert und in eine bereits vorhandene Datenbank über sämtliche Genmutationen von Tuberkuloseerregern eingespeist. Die Forscher untersuchten auch andere Kandidatengene, die möglicherweise neue Formen von Resistenzen vermitteln. FAST-XDR-Detect entwickelte hochsensitive Schnelltests für MDR- und XDR-Tuberkulosestämme. Durch effektivere Screening-Methoden für TBC könnten Resistenzen besser überwacht werden, so dass Gesundheitsbehörden die Möglichkeit haben, geeignete Interventionsstrategien in die Wege zu leiten.