Laserfusionsanlage für Europa
Das EU-finanzierte Projekt HIPER (European High Power Laser Energy Research Facility (Preparatory Phase Study)) sollte einen großen Laser konstruieren, mit dem die Erzeugung von Energie mittels Trägheitsfusion demonstriert werden kann. Dies unterstützt auf breiter Basis auch die Forschung an hochleistungsfähigen Laserinteraktionen. Die so genannte Trägheitsfusion wurde bereits in den 70er Jahren demonstriert. Dabei wird mit Laserstrahlen eine Brennstoffkugel implodiert und Energie freigesetzt. Danach wurde intensiv an der Entwicklung von Lasern geforscht, die als Treiber fungieren, so dass sich aus den Kugeln nutzbare Energie erzeugen lässt. Mit der neuesten an der National Ignition Facility in den Vereinigten Staaten entwickelten Lasergeneration wurde diese Zündung nun erstmals demonstriert. Die Forscher demonstrierten eine selbsttragende Fusionsreaktion, mit der mehr Fusionsenergie aus der Kugel freigesetzt werden kann als vom Lasersystem geliefert wird. Die von europäischen Forschungseinrichtungen entwickelte Laseranlage HIPER soll Europa nun unter direkter Beteiligung von Industrieunternehmen an die Spitze der Fusionsforschung bringen. Der erfolgreiche Abschluss des EU-finanzierten Projekts wird das industrielle und kommerzielle Potenzial der Laserfusion aufzeigen. Obwohl in den kommenden Jahren noch nicht mit dem eigentlichen Bau zu rechnen ist, schuf HIPER erste wichtige Voraussetzungen, um den Bedarf an nachhaltigen und sicheren kohlenstofffreien Energiequellen zu decken. Das neue Design der Laserfusionsanlage wird die Kraftwerkstechnik in entscheidender Weise voranbringen. Somit stellt HIPER zwar noch kein Laserfusionskraftwerk dar, aber die letzte Phase für den Bau einer solchen Anlage. Hiervon kann letztlich auch die Grundlagenforschung profitieren, da dies der weltweit leistungsstärkste Laser sein wird, um derzeit nicht mögliche Präzisionsmessungen an Materie durchzuführen.
Schlüsselbegriffe
Kernfusion, Kraftwerke, HIPER, Hochleistungslaser, kohlenstofffreie Energie