Sind Adipositas-Medikamente sicher genug?
Um die strengen Sicherheitsauflagen zu erfüllen und die Zulassung zu erhalten, müssen diese Medikamente effektiv für die Reduzierung von Bauchfett geeignet sind. In den vergangenen Jahren erhielt nur das Medikament RIMONABANT die Zulassung als potenzieller Wirkstoff gegen pathologische Adipositas, allerdings hat es den Nachteil, nicht für jeden Patienten geeignet zu sein. Das Projekt Reprobesity (Search for new therapeutic agents against complicated obesity by reprofiling existing drugs) wählte einen neuen Ansatz, um diese Hürde in der Behandlung von Adipositas zu überwinden. Man konzentriert sich auf die klinische Phänotypisierung von Adipositas-Patienten, entwickelt Biomarker und identifiziert neue Einsatzbereiche für bereits existierende Medikamente, die sich zur Behandlung von Adipositas eignen. In den ersten 18 Monaten untersuchten die Forscher von Reprobesity Fettzellen aus adipösem menschlichen Bauchfettgewebe aus Ex-vivo-Proben, um eine neue und wirksame Methode zur Reprofilierung bereits existierender Medikamente zu entwickeln. Um Untergruppen von Patienten mit hohem Sicherheitsprofil zu identifizieren, wurde die so genannte CCB-Methode (combinatorial cytomic biomarkers) entwickelt. Sie untersucht, wie Adipositas zusammen mit Umweltfaktoren (z.B. übermäßiger Verzehr von Kohlehydraten) für krankhafte Prozesse in Zellen verantwortlich ist, die zur Entstehung von Diabetes führen können. Die Forscher identifizierten zudem Prozesse auf der Ebene biochemischer Signalwege, um auf Basis dieser Informationen neue therapeutische Alternativen zu entwickeln. Derzeit forscht man an neuen chemischen Substanzen zur Unterbrechung dieser Signalwege und bereitet die Patentanmeldung vor. Den Forschern von Reprobesity zufolge soll das Projekt nach Abschluss die hohe Effizienz von Reprofilierungsmethoden demonstrieren. Die Erforschung von Wirkstoff-Targets könne zudem zur Entwicklung einer Reihe sicherer Adipositas-Medikamente beitragen, die anschließend in klinischen Studien getestet werden.