Wie reagieren Korallen auf den Klimawandel?
Der Klimawandel und die zunehmenden CO2-Konzentrationen werden inzwischen als Bedrohung für Korallen und Korallenriffe angesehen. Forscher sind überzeugt, dass die erhöhten Konzentrationen eine Versauerung der Weltmeere zur Folge haben, was sich negativ auf das Wachstum von Korallenriffen auswirken und diese zerstören könnte. Das Projekt MECCA (Mediterranean coral calcification in response to global change) untersuchte, wie unterschiedlich hohe CO2-Konzentrationen die Fähigkeit der Korallen zur Kalzifizierung (Akkumulation von Kalk) beeinträchtigen. Untersucht wurde auch die Rolle der symbiotisch auf der Korallenoberfläche lebenden Mikroorganismen im Kalzifizierungsprozess, und wie diese auf sich verändernde Umweltbedingungen reagieren. Die Projektpartner untersuchten lebende Korallenproben aus dem Mittelmeer im Labor. Das Mittelmeer ist ein abgeschlossenes System und gilt quasi als Miniaturozean, der schneller auf die globale Erwärmung reagiert als die Weltmeere. Die Korallenproben wurden ursprünglich in Aquarien aufbewahrt, dort war allerdings die Gefahr, Parasiten zum Opfer zu fallen, zu hoch. Daher befinden sich die Proben nun in Flaschen, die mit sechs verschiedenen CO2/Luft-Gemischen belüftet werden, darunter auch Umgebungsluft und CO2-freie Luft. Die Ergebnisse des MECCA-Projekts sollen Forschern helfen, die Auswirkungen der steigenden CO2-Konzentrationen auf die Kalzifizierung von Korallen und Korallenriffen besser vorhersagen zu können und umweltpolitischen Entscheidungsträgern eine fundierte Entscheidungsgrundlage für mögliche Gegenmaßnahmen an die Hand zu geben.