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Inhalt archiviert am 2024-05-28

Audio Visual Science Audiences (AVSA). A comparative study

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Wissenschaft in den Medien

Bemühen sich die europäischen Medien ausreichend, um die Gesellschaft über Wissenschaft zu informieren? Während eines EU-Projekts soll genau dazu eine Untersuchung stattfinden, zudem sollen Empfehlungen, wie dies bestmöglich zu erreichen ist, abgegeben werden.

Die wissenschaftliche Forschung und innovative Entwicklungen machen in Europa große Fortschritte. Die Regierungen sind jedoch besorgt, dass die Lücke zwischen der Wissenschaft und der allgemeinen Öffentlichkeit unbeachtet bleibt. Es ist wichtig, dass die Bürger die Wissenschaft und ihren Beitrag zur Gesellschaft wertschätzen, damit die Wettbewerbsfähigkeit und die wissenschaftliche Kompetenz weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. Das EU-finanzierte AVSA-Projekt ("Audio Visual Science Audiences") sollte verschiedene Wissenschaftsbereiche, und wie diese durch Radio und Fernsehen in Europa verbreitet werden, untersuchen. Das Projekt wurde an der Arbeitsstelle Wissenskommunikation/Wissenschaftsjournalismus der Freien Universität Berlin durchgeführt. Während des Projekts wurde versucht die Faktoren zu identifizieren, welche die Verbreitung von wissenschaftlichen Programmen beeinflussen, es sollte die Segmentierung der Medienmärkte, die Marktkräfte und die Tradition der wissenschaftlichen Berichterstattung untersucht werden. Spezielles Augenmerk lag auf dem Fernsehen und insbesondere den öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkprogrammen. Das Projekt konnte ermitteln, das sich der Rundfunk in Deutschland, Finnland und Schweden durch einen relativ stark segmentierten Markt, einen geringen Marktdruck auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und durch eine gefestigte Tradition der wissenschaftlichen Berichterstattung auszeichnet. Die Medien dieser Länder vermittelten ein buntes Bild der Wissenschaft. Das Vereinigte Königreich und Irland sind hier weniger erfolgreich und senden in den Medien weniger wissenschaftliche Inhalte, obwohl diese beiden Länder noch vergleichsweise gut dastehen. Die Medien in Bulgarien, Griechenland, Spanien und Rumänien wiesen Charakteristika auf, welche die Wahrscheinlichkeit der Ausstrahlung von interessanten wissenschaftlichen Programmen deutlich herabsetzen. Insgesamt betrachtet gelang es dem Projekt herauszufinden, dass Mechanismen zur Ausstrahlung von innovativen Programmen zu neuen wissenschaftlichen Ergebnissen und zur Gewinnung eines größeren Publikums fehlen. In mehreren Ländern (Bulgarien, Estland, Griechenland, Spanien und Frankreich) gibt es zudem keine Ausstrahlungen, welche zur Erhöhung des Interesses an der Wissenschaft und zur Steigerung ihrer Popularität beitragen. Insbesondere in Bulgarien, Estland und Griechenland fehlen spezielle Bildungsprogramme, des Weiteren fehlen fast überall (außer in Spanien) Sendungen zum Umweltschutz. Interessanterweise gibt es in den verschiedenen europäischen Ländern keinen großen Unterschied, wie Menschen die Wissenschaft sehen. Dies hilft bei der Formulierung einer gemeinsamen Plattform, um die Präsenz der Wissenschaft in der Öffentlichkeit zu erhöhen. In Anbetracht dieser Ergebnisse hat das AVSA-Projekt einen Maßnahmenplan entwickelt, um die Einbindung der Öffentlichkeit in die Wissenschaft zu erleichtern. Das Projekt empfiehlt, dass Behörden, die für die Ausstrahlung von wissenschaftlichen Programmen zuständig sind, die Beteiligung der Öffentlichkeit durch eine Änderung ihrer Perspektive verstärken: Weg von einer hauptsächlich wissenschaftszentrierten Sichtweise hin zu einer medien- und zuschauerzentrierten Sichtweise. Dies umfasst die genauere Untersuchung der Beschränkungen von Medienproduktionen. Daneben ist eine erneute Untersuchung des etablierten Fachwissens von Rundfunkanstalten und individuellen Programmgestaltern angezeigt: Ziel ist es, das Interesse des Publikums zu wecken und zu erhalten und auch auf die Bedürfnisse der Zuschauer und Zuhörer einzugehen. Werden diese Empfehlungen umgesetzt, kann hieraus eine wissenschaftlich umfangreicher gebildete allgemeine Öffentlichkeit hervorgehen, was die Entstehung einer Wissenschaftsgesellschaft in Europa fördert.

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